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Reifenalter und was man beachten soll...

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Moderator: quattro-sa

Reifenalter und was man beachten soll...

Beitragvon 44_TR » Do 23. Nov 2023, 00:26

Hallo,
aus gegebenem Anlass möchte ich kurz ein Augenmerk auf ein oft ignoriertes Thema lenken:
Anlass:
Heute war ich mit dem Fahrzeug meiner Frau beim Reifendienst, um von Sommer- auf Winterräder zu wechseln.
(Normalerweise machen ich das im Oktober immer selbst, aber da meine Hebebühne belegt ist ... kann man das auch mal machen lassen.)

An ihrem Fahrzeug waren Sommerräder Michelin Primacy 3 (DOT aus 05/2018) montiert. Diese liefen schon die letzten beiden Jahre immer sehr "rau".
Trotz eingehender Begutachtung war aber nichts an der Lauffläche zu sehen - auch nicht im Frühjahr als ich die Räder drangeschraubt habe.
Die Geräusche waren auch in diesem Sommer wahrnehmbar - also eher wie ein billigreifen und nicht wie ein Premiumprodukt.
Hier der nun der Grund für die Geräusche:
Michelin Reifenschaden.jpg


Anscheinend waren die Profilblöcke des äußeren Profils nicht richtig vulkanisiert, so dass sich am gesamten Umfang die Profilblöcke ablösen.
Keine unsachgemäße Nutzung - keine Burnouts oder dergleichen - einfach nur gefahren...
An beiden Vorderreifen und an beiden Seiten (eines jeden Reifens) die jeweils äußere Profilrippe.
"Offensichtlich" ist es aber erst jetzt geworden, da ich kürzlich noch die Radschrauben kontrolliert hatte und nichts zu sehen war.

Dann sollten die Winterräder montiert werden.
Michelin Alpin 5 aus 2015 und Michelin Alpin 6 aus ebenfalls 2018.
Auch hier die rote Karte, da sich bereits Risse im Material zeigten.
Die Reifen waren alle noch nicht so lange auf dem Fahrzeug, da teilweise schon zwei Jahre alt bei Montage.

Also acht neue Reifen bestellt - trotz alledem wieder Michelin - was sonst.

Aber das mit den Rissen ist leider kein Einzelfall:
Ich habe vor zwei Jahren auch zwei komplette Sätze Michelin Winterreifen in fast "neuwertigem" Zustand (noch 7mm Profiltiefe) entsorgen müssen, weil diese nach acht Jahren Risse zwischen den Profilblöcken hatten (Meine Old- und Youngtimer werden im Winter kaum bewegt).
Bei den Pirelli Sommerreifen bekam ich nach 7 Jahren keine HU Mehr, weil diese ebenfalls Risse zwischen den Profilblöcken hatten.
Die Reifen werden bei sachgerecht gelagert (kühl und trocken im Reifenregal) und normal genutzt.

Ärgerlich an der Sache ist, dass Reifen bis zum Altern von 3 (drei) Jahren als FABRIKNEU, bis zum alter von 5 (fünf) Jahren sogar noch als NEU verkauft werden dürfen.
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Auszug: "Wie alt dürfen Neureifen sein?
Reifenalter bestimmen:

Das Alter ihrer Reifen sollten Autofahrer im Blick haben: Das Reifenalter ist an der Seitenwand des Reifens als vierstellige DOT-Nummer eingeprägt. Steht hier hinter "DOT" und den zwei darauf folgenden vierstelligen Buchstabenkombinationen zum Beispiel eine 4018, bedeutet dies, dass der Reifen in der 40. Kalenderwoche des Jahres 18 (sprich: 2018) produziert wurde.

Eine gesetzliche Grundlage zum Alter von Reifen gibt es nicht*. Der Gesetzgeber in Deutschland und Europa regelt lediglich die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe (1,6 mm).

Aber was gilt bei Neureifen, die über eine längere Zeit eingelagert waren? - Unter der Voraussetzung einer sach- und fachgerechten Lagerung gilt ein Reifen bis zu einem Alter von 3 Jahren als fabrikneu und bis zu maximal 5 Jahren als neu. Bei ungebrauchten Reifen, die nicht älter als 5 Jahre sind, sind Kauf und Montage technisch unbedenklich. Allerdings haben sie dann nur eine begrenzte Nutzungsdauer.

*Ausnahme: Anhänger mit 100 km/h-Zulassung: max. 6 Jahre ab Herstellung"


ich möchte damit keinen Hersteller diskreditieren oder gar Panik verbreiten, allerdings lohnt es sich doch mal bei unseren "weniger genutzten Fahrzeugen" gelegentlich genauer hinzuschauen. Also auch mal runterbeugen und an den Seiten und zwischen den Profilblöcken nachschauen.

Gruß Stefan
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Re: Reifenalter und was man beachten soll...

Beitragvon 5-ender » Do 23. Nov 2023, 10:46

Wir fahren seit einigen Jahren auch überwiegend Michelin, hatten aber bisher keine Probleme.
Die Reifen sind: Energy-Saver, Pilot Sport2 und Alpine A4. Auf meiner Spaßkiste sind die Pilot-
Sport2 von 2015, die Alpin A4 bei einem von 2018. Bei dem A4 habe ich erst vor einem Monat
zu meiner Frau gesagt, den kann sie weiterfahren, weil vom Profil noch knapp 5mm Profil und
keinerlei Risse vorhanden sind. Ich war bisher von Michelin begeistert, was die Laufleistung
und die Wintertauglichkeit betrifft. Jedoch sind die Reifen laut meinem Reifendealer nicht mehr
so gut, so daß auf meinem A2 jetzt Conti montiert wurden.
Den Premium-Aufschlag hatten die Michelin in der Vergangenheit durch die Haltbarkeit wett ge-
macht.

MfG Chris
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Re: Reifenalter und was man beachten soll...

Beitragvon Jan867 » Do 23. Nov 2023, 16:02

Ein Reifenfred... :huepf:

Solche Reifenschäden sind grundsätzlich sehr ärgerlich und auch gefährlich. Vermutlich kann man hier von einem Fertigungs- oder Konstruktionsfehler ausgehen, denn 5 Jahre sind kein Alter für einen Reifen. Ein Höhenschlag ist genauso ärgerlich, vermutlich beschädigt die Unwucht sogar die äußere Achsmanschette. Jeder Nutzer hat seine Bevorzugungen, dementsprechend wählt er sich seinen Typ aus.

Was wohl für alle Reifen gilt ist, daß sich neue Reifen (unter 1 Jahr alt) viel schneller abfahren als alte. Wenn sie altern, werden sie einfach härter, was die Abnutzung exorbitant verringert. Das müßte eigentlich die Reifenhaftung auf der Straße verschlechtern, ich bin nur noch nie so gefahren, daß ich das feststellen konnte. Ebenso macht es keinen Unterschied, wenn ich bei unter 7° mit Sommerreifen fahre, das halte ich für eine Erfindung der Reifenindustrie.




Ärgerlich an der Sache ist, dass Reifen bis zum Altern von 3 (drei) Jahren als FABRIKNEU, bis zum alter von 5 (fünf) Jahren sogar noch als NEU verkauft werden dürfen.

es fällt schwer zu glauben, daß das nicht auch eine Erfindung der Reifenlobby ist. Immer so, wie es ihnen zu pass kommt. Am besten war ein Reifenhöker hier vor Ort, der einen meiner Reifen nicht wuchten wollte, weil das Herumfahren mit 9 Jahre alten Reifen lebensgefährlich und unverantwortlich sei.
Grüße
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Re: Reifenalter und was man beachten soll...

Beitragvon 44_TR » Do 23. Nov 2023, 19:01

Jan867 hat geschrieben:Ein Reifenfred... :huepf:


Hallo Jan,
hab ich etwas falsch gemacht?

... es fällt schwer zu glauben, dass das nicht auch eine Erfindung der Reifenlobby ist.


Die zitierte Quelle ist ja auch der BRV: "Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) ist der bundesweit tätige Fachverband des deutschen Reifengewerbes."

Gruß Stefan
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Re: Reifenalter und was man beachten soll...

Beitragvon quattro-sa » Fr 24. Nov 2023, 11:04

Das Reifenprofiltragbild schaut mir eher nach verstellter Achsgeometrie aus - wirkt zumindest auf dem Bild so.
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Re: Reifenalter und was man beachten soll...

Beitragvon NCC » Fr 24. Nov 2023, 13:16

Hi,

Ich würde bei dem Schadensbild mal ein genaueres Auge auf den Luftdruck werfen.

Das was im Tankdeckel steht bezieht sich oft auf die Sandartfelgen mit Seriengröße und kaum Beladung / Ausstattung.
Lg Janine
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Re: Reifenalter und was man beachten soll...

Beitragvon Jan867 » Fr 24. Nov 2023, 14:24

44_TR hat geschrieben:
Jan867 hat geschrieben:Ein Reifenfred... :huepf:


Hallo Jan,
hab ich etwas falsch gemacht?

Stefan,nein, natürlich nicht. Mit den Reifen ist das so wie mit dem Öl, jeder kann dazu, in der Vergangenheit oft sehr emotional, etwas beitragen.




... es fällt schwer zu glauben, dass das nicht auch eine Erfindung der Reifenlobby ist.


Die zitierte Quelle ist ja auch der BRV: "Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) ist der bundesweit tätige Fachverband des deutschen Reifengewerbes."

es könnte ja auch sein, daß die trotz Lobbyarbeit mal etwas Sinnvolles schreiben.
Grüße
Jan
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Re: Reifenalter und was man beachten soll...

Beitragvon Teddysixtynine » Sa 25. Nov 2023, 19:53

Also ichnkann dieses Jahr von einem Reifenschaden meines beruflichen LKW berichten.
Es fing im Sommer mit einem wummern an. Mal ja, dann wieder nicht. Es stellte sich dann heraus das das Wummer mehr bei unbeladen aufgetreten ist. Unwucht im Reifen bzw Felge ergab nichts. Der TüV hat beinder jährlichen HUnauch nicht beanstandet.
Dann tauchten auf dem linken Vorderreifen ( original seit Herstellung 2019) an der Außenseite "placken" auf. Stellen die stärker abgefahren waren als die restlichen. Höhenschlag in der Felge... Nein.
Nein der Stoßdämpfer war nach 80.000km und 4,5 Jahren am Bobbes. Das Ausfedern ging fast nicht mehr oer Hand.

Gruß Stephan.
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