Der A8 hat ja eine bewegte Geschichte hinter sich, dieses Blog legt darĂĽber Zeugnis ab. Unter anderem fiel vor zehn Jahren das Getriebe aus, weil Wassereintritt im KombikĂĽhler das ATF verseuchte und folglich die Lamellen im Getriebe verbrannten. Einen solchen kapitalen Schaden wĂĽnscht man sich nicht noch einmal.
Nun sind seither nicht nur die 10 Jahre, sondern auch 120 tkm verstrichen. Der Originalkühler hatte nach 12 Jahren und 132tkm aufgegeben. Ich denke, es ist ein guter Zeitpunkt, um prophylaktisch tätig zu werden.
Zunächst ist der Stoßfänger abzubauen. Das ist erstaunlich einfach, das Ergebnis weckt ein klein wenig Schrottplatzfeeling...
Auch der Tausch des Kühlers ist nicht wirklich kompliziert, kein Vergleich zum Akt im B4. Das ist anständig konstruiert. Flugs die Ölleitungen montiert, Kühlwasser aufgefüllt und es kann mit dem ATF-Wechsel losgehen.
Statt Schwerkraft wollen wir eine kleine Befüllspritze verwenden. Mit der haben wir schon Differentialöle gewechselt. Dazu unser Urteil: Ja, es geht. Nein, es macht keinen Spaß. Man muss irrsinnig pumpen, da halt einfach nur eine kleine Menge pro Hub gefördert wird. Das Ding ist undicht wie ein Kieslaster, alles ölig, pfui. Nein, weitere Wechsel machen wir nicht mit diesem Ding.
Als Methode haben wir den bewährten Mehrfachwechsel auserkoren. Das alte ATF war erwartungsgemäß eher graphitschwarz als rot. Ein Kanister 20l stand bereit, es sind also problemlos 4-5 Wechsel machbar. Also wechseln wir in bewährter Manier: füllen, Motor starten, füllen, Schaltstufen durchschalten, dabei füllen, fertig - und ablassen. Erstaunlicherweise will das ATF nicht so recht heller werden - da spült es eine Menge altes Zeug umher. Und was müssen wir vor dem letzten Wechsel feststellen? Ich habe das falsche Öl besorgt. Die Bezeichnung war fast identisch, nur fast. Wirklich tragisch ist es nicht, das Öl ist für 6HP-Getriebe freigegeben, aber nicht für 5HP. Viele Hersteller geben jedoch Öl mit dieser Spezifikation als geeignet an. Darauf gebe ich aber nichts, ich erwerbe einen weiteren Kanister mit dem richtigen, freigegebenen Zeug. Eine Woche warten.
Ein Wochenende später, wir ölpanschen wieder kräftig. Inzwischen ist neben dem guten ATF auch eine vernünftige Pumpe eingetrudelt. Mit der geht es dann doch etwas schneller. Es werden dann insgesamt, mit Vorwoche, stolze 9 Wechsel - erst bei den letzten klart das ATF endlich auf.
Im Bild: #6, #7, #8, #9 dann endlich als "rot" zu bezeichnen. Ganz rechts ein Glas frisches ATF.
Vor der letzten FĂĽllung dann noch Filter tauschen, Wanne reinigen und mit neuen Magneten bestĂĽcken.
Es war eine Odyssee, aber wir haben es geschafft. In Kürze dann dasselbe Prozedere noch einmal: an Sörens Turbo-Passat.