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Neue Erkenntnisse zum Thema Motorverschleiß

Motorentechnik / Abgasanlagen / KAT / Kühlung / Nebenaggregate / usw...

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Neue Erkenntnisse zum Thema Motorverschleiß

Beitragvon Balimann » Mo 12. Jul 2010, 21:29

Gerade habe ich folgenden Abschnitt in einer Dissertation der 80er Jahre gelesen:

Die Weitung der Büchse im Bereich des oberen Totpunktes bewirkt eine Neigung der Lauffläche, die den Twistwinkel des Ringes teilweise kompensiert. Tatsächlich weisen Laufbüchsen, deren Geometrie durch mechanische und thermische Deformation sowie durch Verschleiss beeinflusst wird, in den Partien um den oberen Totpunkt Neigungswinkel auf, die dem Twistwinkel entsprechen. Offenbar verändert der Verschleissmechanismus die Geometrie von Ring und Büchse so, dass ihr hydrodynamisches Verhalten günstiger wird


Soll heissen, dass der eingelaufene Motor bessere mechanische Verschleißschutzeigenschaften im Bereich des oberen Totpunktes aufweist.
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Re: Neue Erkenntnisse zum Thema Motorverschleiß

Beitragvon Martin W. » Mo 12. Jul 2010, 21:37

Moin !

Ah ja ...
Und was leitet man daraus jetzt ab ! Sorry , verstehe ich echt nicht ?
Soll es heißen wenn erst mal Verschleiß da ist wird er wieder weniger ????
Gruß Martin !

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Re: Neue Erkenntnisse zum Thema Motorverschleiß

Beitragvon Balimann » Mo 12. Jul 2010, 21:53

Ja mit dem Anfangsverschleiß ist der gemeint, der während der Einlaufphase eintritt.
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Re: Neue Erkenntnisse zum Thema Motorverschleiß

Beitragvon Guido » Di 13. Jul 2010, 00:47

Und wer hats erfunden ???

Die Schweizer...


(aber nur das Geschreibe, nicht die Technik :mrgreen: )
Der erfahrene Schrauber wusste es schon immer: Wenn was nicht mehr ganz dicht ist - nicht weiter warten, schrauben oder hoffen.
Sondern lassen und Dirk(o) nehmen !
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Re: Neue Erkenntnisse zum Thema Motorverschleiß

Beitragvon steftn » Di 20. Jul 2010, 00:01

Offenbar verändert der Verschleissmechanismus die Geometrie von Ring und Büchse so, dass ihr hydrodynamisches Verhalten günstiger wird

Was ist denn mit günstigeren hydrodynamischen Verhalten gemeint?

Das die Zylinderlaufbahn das Schmieröl besser festhalten kann und damit weniger Reibung da is?

Edit:

Auch interessant:

Wurde alles schon mehrfach erklärt. Die Mobil 1er haben gegenüber den 10W-60ern v. Castrol (egal ob "Formula RS" o. "TWS") nicht nur ein moderneres Additiv-Paket, sondern ist bei denen die gesamte Formulierung einfach hochwertiger. Auch das Grundöl selber ist bei den "M1ern" besser. Gibt ja auch unter den synth. Grundölen unterschiedliche Qualitäten. Auch vom VI her geht das "von bis" bei denen.

Oder anders gesagt: Könnte man aus den RS-Ölen nicht einfach ein M1 machen, indem man da noch eine bestimmte Substanz dazu gibt. Das sind grundverschiedene Öle!

Auch wie u. warum ein Gleitlager überhaupt funktioniert, was da wichtig ist u. auch woran das meistens liegt, wenn die vorzeitig verschleißen, hatten wir hier schon mehrfach.

Was eine hohe mttl. Kolbengeschw. betrifft, so ist diese selber nicht nur kein Problem, sondern ist das sogar so, dass je höher die ist, desto sicherer ist die Schmierung (sofern man ein wirklich gutes Öl im Motor hat)!

Deshalb verschleißt eine Zyl-Lauffl. auch in der Mitte, also da wo der Kolben gerade den halben Weg hinter sich hat u. die Kolbengeschw. am höchsten ist, auch am wenigsten. Und am stärksten an den Umkehrpunkten, wo die Kolbengeschw. am geringsten ist!

Genau am Umkehrpunkt liegt die Kolbengeschw. bei 0. Und von da an wird der bis zur halben Strecke beschleunigt, wo er seine höchste Geschw. erreicht (welche um den Faktor 1,6 höher ist als die mttl.)

Wenn ein aktueller F1-Motor mit 19.000 /min dreht, werden die Kolben übrigens bei jeder Umkehr in nur rund 0,3 TAUSENDSTEL Sekunden von Null auf 100km/h beschleunigt und erreichen in der Spitze eine Geschw. von rund 42 m/s. Auf den Kolben wirken dabei rund 10.000g! Bei noch höheren Drehzahlen ist das dann nochmal entsprechend heftiger. Bis 20.200 /min haben wir unsere im Rennen schon mal gedreht!

Ist schmiertechnisch überhaupt kein Problem, nur müssen die Teile halt auch die Belastungen aushalten.

Kolbengeschw. alleine ist, was die Schmierung betr., nicht nur kein Problem, sondern funkioniert die hydrodynamische Schmierung umso besser, je höher die Geschw. Problem ist nicht der Bereich wo der Kolben die höchste Geschw. hat (= auf halben Weg), sondern der Bereich um die Umkehrpunkte. Also die letzten mm vor u. nach den Umkehrpunkten, wo die Geschw. sehr gering ist u. deshalb die hydrodynamische Schmierung jedesmal unterbrochen wird u. sich dann nach jeder Umkehr erst wieder neu aufbauen muß.

Oder nochmal anders gesagt: Herrscht um die Umkehrpunkte herum keine hydrodynamische (völlig berüchrungsfreie) Schmierung, sondern immer Mischreibung (= Reibpartner sind NICHT vollständig voneinander getrennt, sondern berühren sich zumin. die mikroskopischen Spitzen).

Und ein wirklich gutes Öl hat halt auch dafür zu sorgen, dass es auch bei Mischreibung zu keinem direkten Metall-/Metall-Kontakt kommt und die mikroskopischen Spitzen auch dann sehr reibungs- u. verschleißarm aneinander gleiten können.

Nicht die Kolbengeschw. ist das Problem, sondern die Temperatur. Weil die Öle halt mit zunehmender Temp immer stärker ausdünnen. Und ab einem bestimmten Wert schwimmen mir dann halt die Kolben u. Ringe selbst bei höheren Geschw. nicht mehr ausreichend auf u. es kommt über die gesamte Strecke (die der Kolben zurücklegt) zu einer Mischreibung.

Kolben wird dann noch heißer, überhitzt u. dehnt sich zu stark aus, reibt noch stärker an, wird noch heißer, Schmierung bricht vollständig zusammen u. es kommt zu schweren Fressern, welche dann i. d. R. mit einem fausgroßen Loch im Block enden, wo das abgerissene Pleuel diesen eben durchschlagen hat.

Hat ein Motor da aber Probleme, also dass die Kolben bei längerer, starker Belastung zu heiß werden, dann schafft da auch ein Öl, welches bei hohen Temp. etwas hochviskoser ist, auch keine echte Abhilfe. Sondern bewirkt das eigentlich nur, dass die Kolben dadurch noch heißer werden (je höher die Visko desto höher die Reibung).

Hatte ich ja schon mal erwähnt, dass ich da mal mehrere Tests mit dem 5W-50er M1 u. dem 10W-60er TWS gefahren habe. Mit dem TWS wurden die Kolben immer rund 20°C heißer!

Und bei Pleuellagern ist das ähnlich. Auch da gilt, je HÖHER die Drehzahl, desto besser funktioniert die hydrodyn. Schmierung und umso höhere Drücke konnen auftreten, ohne dass das in die Mischreibung zurückfällt.

Das Geschriebene gilt allerdings nur bei Verwendung wirklich scherstabiler Öle. Wenn das Öl außer mit zunehmender Temp. auch noch mit zunehmendem Schergefälle (Drehzahl) ausdünnt, dann sieht das natürlich alles wieder anders aus.

Und bei einem Öl, welches da bereits bei wenigen tausend /min ein Problem hat, sollte man über den Einsatz in einem Abgasturbolader erst gar nicht nachdenken.

Bei den von mir empf. ist das aber kein Thema. Denen ist es völlig egal, ob eine Welle mit 2.500 o. 250.000 /min (wie das in einem Turbolader der Fall sein kann) rotiert!


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Re: Neue Erkenntnisse zum Thema Motorverschleiß

Beitragvon RivaDynamite » Di 20. Jul 2010, 15:49

...und wenn man mit einem Thread sonst nix mehr anfangen kann, macht man ihn zum ölthread :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
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