Kühlmittelthermostat 12V V6

[quattro-sa]

Für ABC, AAH und die 30V V6 gab's ja original im C4 nur Thermostate mit 87°C Öffnungstemperatur 078121113F, Hersteller ist Behr, dann gibt's noch alternativ das mit verstärkter Feder von Behr 2.161.87.312.

Letzteres ist aktuell in meinem ABC, bei niedrigen Außentemperaturen beträgt die Kühlmitteltemperatur allerdings lediglich ~ 80°C.
Mit Pappkarton vorm Kühler werden ~ 90°C gehalten.

Mit steigenden Außentemperaturen ist die Temperatur aber wieder im Sollbereich.
Die Thermostate hielten eine Weile nach Einbau immer die 90°C, schwächelten dann aber mit der Zeit.

Im A6 mit 30V V6-Motoren wurde während 1998 gleitend 078121113G mit 92°C Öffnungstemperatur verbaut, welches baugleich zu "F ist, das Kühlsystem wurde allerdings nicht geändert.

Eingebaut werden kann das 92°C Thermostat also auch in den ABC bzw. AAH.
Gibt's damit vorhandene Erfahrungen bzw. wie könnte man die Sache einschätzen?
Im Winter sicherlich kein Problem, aber ob man damit bei sommerlichen Extremtemperaturen keine Probleme bekommt, beschäftigt mich.

[Jan867]

Hallo,

mit einer höheren Wassertemp verringert man die Kondensatbildung an der Zylinderwandung, es steht also ein höherer Kraftstoffanteil während der Verbrennung zur Verfügung.

Allerdings sorgt die Temp für eine höhere Klopfneigung und höhere Ladungstemperaturen (was sich aber erst im oberen Drehzahlbereich auswirkt), sowie eine höhere Belastung für das Kühlsystem durch höheren Druck. Ansonsten geht nichts weiter dabei kaputt.

Höhere Temp für Sparfüchse und Dauercruiser, niedrige Temp für Heizer.

[quattro-sa]

Ich habe etwas Ursachenforschung mit dem ausgebauten verstärkten Thermostat, Öffnungstemperatur 87°C, betrieben und dabei festgestellt, dass das Thermostat beim Schließen im grenzwertigem Temperaturbereich zwischen Kleiner- und großer Kühlmittelkreislauf nicht vollständig abdichtet/schließt, weil sich's wohl verzogen hat, der Ventilteller dichtet also bei gewissen Temperaturen nicht vollständig mit der Grundplatte ab und ist auf einer Seite leicht schräg geöffnet.

Mir scheint, dass die Teile nicht zu 100% mittig sitzen und dadurch dieser leidige Effekt eintritt.
Ansonsten arbeitet das Thermostat aber einwandfrei.

Selbiges Phänomen hatte ich bei den davor verwendeten Thermostaten ebenfalls.

Sofern milde/warme Außentemperaturen herrschen, mag das zu vernachlässigen sein und fällt wohl auch nicht auf, macht sich dann aber insbesondere im Winter auf Grund praktisch niedrigerer Kühlmitteltemperaturen durch Heizungsgebrauch und größerer Kühlleistung durch eine wesentlich niedrigere Betriebstemperatur bemerkbar.

Es gibt von Behr ein 87°C-Thermostat mit gummierten Ventilteller [2.114.87.312], welches da wohl besser abdichtet, aber da muß ich erstmal schauen, ob das noch in den Motorblock passt, da hier der Kurzschlußteller einen Durchmesser von 37mm statt 35mm hat bzw. hat das wahrscheinlich auch kein Entlüftungsventil lt. techn. Zeichnung und ich mir noch nicht im Klaren darüber bin, welche Auswirkung das fehlende Entlüftungsventil in der Praxis haben könnte.

Eine weiter mögliche Alternative wäre das mit 92°C Öffnungstemperatur, hier stellt sich aber für mich die Frage, ob sich die höheren Kühlwasser- und Öltemperaturen bzw. Drücke im Kühlsystem langfristig negativ auf die Haltbarkeit der Zylinderkopfdichtung auswirken könnten, da hier einfach höhere Betriebstemperaturen zu erwarten sind.

Mit dem 87°C Thermostat liegt die durchschnittliche Öltemperatur bei ~ 80 - 100°C, Kühlwasser bei ~ 85 - 95°C und max. 3500u/min.
Ich gehe davon aus, dass diese Werte bei Verwendung des 92°C Thermostats bei Öl zw. ~ 95 - 110°C und beim Wasser zwischen 90 - 105°C je nach Außentemperatur und Motorbelastung liegen würden.

[Jan867]

Hallo,

mein 82°-Thermostat kühlt im Winter auch weiter herunter. Ich führe es aber auf die Entlüftungsbohrung zurück. Das ist der größte Mist, weil das Wasser schon zirkuliert, wenn es das noch gar nicht soll. Beim nächsten Ausbau schweiße ich das Ding dicht. Mit diesem Thermostat ist das Wasser 3 km später auf Temp als einer ohne Entlüftung.

Allerdings läßt sich ein 5Ender einfacher entlüften als ein 6Ender.

92° halten die Schläuche aus, vielleicht platzt mal einer ein bischen eher, aber das ist dann wohl Altersschwäche. Der Kopfdichtung macht das nichts.

[quattro-sa]

Ich habe beim ZKD-Tausch das verstärkte Thermostat durch Behr 2.114.87.312 mit gummiertem Ventilteller und ohne Entlüftungsbohrung ersetzt und der V6 hält seitdem seine Betriebstemperatur so gut wie nie zuvor. 2.114.87.312 ist übrigens das originale Thermostat vom 5-Zylinder Turbo.

[Cemi]

Ich find's cool, dass Du bei dem Thema nicht locker lässt. Ich denke mal, dass Du hier herausgefunden hast, warum diese dämlichen Thermostate nach einer Weile nicht mehr dicht machen - passt alles genau auf die Symptome, die ich bisher "erfahren" durfte :

weil sich's wohl verzogen hat, der Ventilteller dichtet also bei gewissen Temperaturen nicht vollständig mit der Grundplatte ab und ist auf einer Seite leicht schräg geöffnet.

Der Punkt ist aber, dass mit neuem Thermostat der Motor bei mir auch immer schneller warm wurde, und im ersten Winter ebenfalls prima die 90 ˚C Kühlwassertemperatur hielt. Im darauffolgenden Winter war aber immer wieder alles beim Alten - langsames Warmwerden und bei höheren Geschwindigkeiten Absinken der Temp.
Ich bin echt gespannt, welche Langzeiterfahrungen Du mit dem jetzt verbauten Thermostat machst. Vielleicht verzieht sich das Teil ja nicht oder nicht so schnell. Ich frage dann nächstes Jahr nochmal nach.
Gruß,
Cemi

[quattro-sa]

Bei den bisherigen Thermostaten in original- und verstärkter Version steht der Ventilteller teilweise leicht schräg zur Grundplatte, ist also verzogen, ein kleiner Spalt bleibt, wodurch der große Kühlmittelkreislauf nicht vollständig geschlossen bleibt und somit der Motorkühler permanent durchströmt wird. Der Kurzschlußteller von 37mm hat kein Spiel zum rumeiern, somit sollte sich da auch nichts mehr verziehen können.

Das jetzt verbaute hat einen extra gummierten Ventilteller, welcher dadurch bei geschlossenem Thermostat besser abdichtet, eine Entlüftungsbohrung hat das Teil gleichfalls nicht, diese wird auch nicht benötigt.

Aktuell bin ich überzeugt von dem Teil und sehe optimistisch der Zukunft entgegen.
Von den S4/S6 sind mir jedenfalls keine derartigen Temperaturschwankungen wie bei unseren V6 bekannt, lediglich Totalausfälle, was aber bei jedem vorkommen kann und im Dehnstoffelement begründet ist.

[martind25]

Was aber auch viele vergessen, ist das die Auflagefläche des Thermostaten PERFEKT gereingt gehört nach dem ausbau des alten. Dort setzt sich recht viel Schmodder ab, welcher beim Einbau des neuen dann genau diese Symptome erzeugt (Verzug, Verspannen).

[quattro-sa]

Was aber auch viele vergessen, ist das die Auflagefläche des Thermostaten PERFEKT gereingt gehört nach dem ausbau des alten. Dort setzt sich recht viel Schmodder ab, welcher beim Einbau des neuen dann genau diese Symptome erzeugt (Verzug, Verspannen).

Gut möglich, aber in meinem Fall ist der "unsachgemäße Einbau" ausgeschlossen.

[Jan867]

Hallo,

eine vernünftige Reinigung versteht sich von selbst, denn das Wasser soll ja nicht gleich an der O-Dichtung wieder herauslaufen.


@quattro-sa:
ist das ein 82°-Thermostat, denn original sind ja 87°?