Hallo Motorspezialisten,
ich bin zwar auch nicht auf den Kopf gefallen, aber bei einem meiner älteren Fahrzeuge habe ich ein kleines Problem. Ich habe es bisher nicht geschafft dem Fehler auf den Grund zu gehen. Der Vorbesitzer war auch mehrfach in der VAG Werkstatt und man hat dort auch nichts gefunden. Vieles lässt sich schon ausschließen, da ich ja schon längere Zeit immer wieder mal was versuche. Ich fahre zwar täglich mit meinem 'Winterauto', aber es stört mich, nicht zuletzt weil die Kupplung bestimmt leidet und es sich so anhört als könne ich nicht fahren.
Mal sehen, wer hier besser Bescheid weiß als ich.
Zu den Fakten:
Audi A6 C4 2,8e quattro Bj1995,
164000 km
AAH Motor Steuergerät "J" 174ps
keine AGR,
keine Klima,
kein Automatik,
Gaszug, mechanische Drosselklappe
Verbrauch 10-12 Liter,
Motor Leistung ok
Leerlaufdrehzahl bei 750u/min konstant
Problem:
1. Verhalten beim 'Gaswegnehmen" - Drehzahl steigt an
2. leichtes Stottern bei langsamer Fahrt mit wenig 'Gas'.
zu 1.: Gibt man im Stand gas (z.B. bis 3500u/min) und lässt dann das Gaspedal los, dauert es sehr lange bis die Drehzahl fällt. Beim Beschleunigen steigt bei Treten auf die Kupplung die Drehzahl erst mal an (etwa 3000 auf 3300), bis sie nach etwa 1-2 Sekunden fällt. Ich muß also vor eim Einkuppeln erst mal 'bis drei zählen'.
!! Das Verhalten ist bei warmem und kaltem Motor gleich (evtl. im kalten etwas stärker) -> Ausschluß Fehler in Lambdaregelung
zu 2. ist nicht so schlimm, aber evtl. eine Hinweis auf 1.
Auszuschließende Fehlerursachen und Gründe:
1. Falschluft im Unterdrucksystem
Alle Schläuche wurden schon getauscht, das Unterdrucksystem mit einer Unterdruckpumpe geprüft -> ist dicht. Lambdawerte sprechen nicht für Falschluft.
2. Defekter Leerlaufsteller (war mein erster Verdacht)
Der Leerlaufsteller wurde gegen einen Andern (gebrauchten) getauscht. Keine Änderung. Auch defekt? Habe ich erst mal ausgeschlossen.
Beobachtung: Zieht man den Stecker des Leerlaufstellers, geht dieser zu (saugendes Geräusch), dann tritt das Problem nicht auf - die Drehzahl sinkt dann sehr schnell beim Gasstoß. Das bedeutet das im Regelsystem die Stellgröße für die Luftzufuhr irgendwie zu groß ist.
3. Lambdaregelung
Als Fehlerursache scheidet die Lambdaregelung je bereits aus, interessant sind allerdings die Regelwerte der Lambdasonde. Die Lambdasonde meldet (bei warmem Motor im Leerlauf) das das Gemisch etwas (etwa 8%) zu fett ist im Gegensatz zu den Standarwerten. Der Lernwert der Lamdaregelung geht bei beiden Zylinderbänken auf +6 - +8% was ja eigentlich noch in der Norm ist. Daher wird das Gemisch durch die Lambdaregelung etwas magerer gestellt (auch Ausschluß Fehlluft).
Die ASU hat der Motor bestanden.
4. MPI Steuergerät und Lernwerte
Das MPI Steuergerät wurde getauscht und die Lernwerte zurückgestellt. Keine Änderung des Verhaltens.
Alle Messwerte der Diagnose (im Standgas) sind normal. Bei höheren Drehzahlen kann ich das schwer beurteilen. Lambdaregelung passt.
5. Zylinderkopfdichtung
Alle 6 Zylinder wurden einer Dichtigkeitsmessung unterzogen. Keine Auffälligkeiten. Kompression wurde noch nicht gemessen. Das Kühlsystem verliert etwas Kühlmittel, weiss aber noch nicht wo. Im Kühlwasser ist kein Öl und im Öl kein Wasser.
6. Drosselklappe
Die Drosselklappe wurde probeweise getauscht, neue Dichtung eingebaut. Drosselklappenpoti wurde der alte verwendet aber gemessen. In der Diagnose wird die Klappenstellung korrekt dargestellt.
7. Geber für Motordrehzahl und Temperatur
Sowohl Drehzahl als auch Temperatur werden in der Diagnose korrekt dargestellt
8. Luftmassenmesser
Wurde auch probehalber getauscht
Getauscht wurden zudem schon: Luftfilter, Benzinfilter, Wasserpumpe, Thermostat, Zahnriemen
Was ich noch nicht geprüft habe:
Einspritzdüsen, Saugrohrumschaltung
Zu meiner Frage:
Hat schon mal jemand bei diesem Motor ein ähnliches Problem gehabt? Gibt es einen Ansatz den ich übersehen habe?
Bin gespannt
Johannes