Moinsen!
Boah ... ernsthaft? Wollen wir jetzt in die Strömungstheorie einsteigen?
Aaaalso: Grundsätzlich benötigt ein 4-Takt-Saugmotor KEINEN Gegendruck. Der Ladungswechsel ist um so ungestörter/ungehemmter, desto weniger Gegendruck von der Abgasanlage aufgebaut wird.
In der Praxis gibt es aber eben auch andere Effekte.
Sprechen wir mal kurz über das Thema Leistung:
Genau wie beim Saugrohr (siehe Diskussion um Längen und Resonanz-Drehzahlen beim Schaltsaugrohr) funktioniert die Strömung auch bei der Abgasseite. Redet man also bei der Ansaugseite von "Resonanzaufladung", so gibt es auf der Abgasseite auch so etwas wie eine "ResonanzENTladung". Sprich: Die Abgasanlage bildet je nach Länge und Querschnitt bestimmte Resonanzen, bei welchen sie das Abgas quasi aus den Brennräumen heraus saugt. Dabei gibt es nicht nur eine optimale Strömungsgeschwindigkeit/Resonanz, sondern abhängig von der Geometrie und Abgaskrümmer mehrere Resonanzen.
Dies ist übrigens auch der Grund, warum eine wöllig überdimensionierte Abgasanlage (zu großer Querschnitt) gerade bei Serienfahrzeugen sogar zu LeistungsMINDERUNG führen kann: Die Strömungsgeschwindigkeit ist zu gering und die Entladungsresonanz in welcher der "Saugeffekt" auftreten würde, liegt bei deutlich zu hohen Drehzahlen für den gegebenen Motor. Gerade bei den 2-Ventil-V6-Motoren AAH und ABC gibt es immer mal wieder Erfahrungsberichte, nach denen das Auto nach dem Einbau einer großen Edelstahl-AGA sogar Leistungsverlust zu verzeichnen hat.
Aber im vorliegenden Fall geht's ja um den Verbrauch. Und auch hier kann man nicht pauschal sagen, je weniger Gegendruck, desto besser für den Verbrauch. Grund: Die Nocken haben Steuerzeiten, welche deutlich über 180 Grad Öffnungswinkel aufweisen. Bedeutet, dass die Auslassventile schon deutlich vor UT beginnen, sich zu öffnen, und das Schließen ist erst deutlich nach OT vollständig abgeschlossen. Die Einlassventile öffnen hingegen schon vor OT und schließen erst nach UT.
Dies führt zu einer Ventilüberschneidung im OT: Das Auslassventil ist noch nicht vollständig geschlossen, das Einlassventil steht schon leicht offen. Je nach Luftsäulenschwingungen/Resonanzen in Ansaugbrücke und Abgasanlage kommt es also dazu, dass frisches Gemisch direkt vom Einlassventil über das Auslassventil im Abgastrakt landet - also nicht zur Verbrennung beiträgt.
Bei Serienmotoren ist diese Ventilüberschneidung allerdings üblicherweise so gering, dass man diese Ladungsverluste/Überströmungsverluste vernachlässigen kann. Hat man aber Nockenwellen verbaut, welche für hohe Drehzahlen (Rennen, Rundstrecke) optimiert sind, ist dieser Effekt deutlich ausgeprägter.
Lange Rede, kurzer Sinn: In Deinem Fall ist ein um 15 oder 20 Prozent erhöhter Verbrauch definitiv NICHT mit mangelndem Gegendruck durch einen rausgebröselten/leeren Kat zu erklären.
Gruß
Christian