[Typ44] Audi 100 Typ 44 MKB RT evt. zuviel Sprit beim Kaltstart

[Holger S.]

Hallo und guten Tag,
ich bin neu in diesem Forum und stelle mich kurz vor:
Mein Name ist Holger und ich komme aus dem schönen Münsterland. Ich fahre als daily Driver eine Audi 100 Typ 44 aus Dezember 1990 (also einer der letzten) mit dem 2.0 E MKB RT Motor. mein "Opa" hat nun etwa 250TKM auf der Uhr und wird von mir gehegt und gepflegt.
Leider zickt er seit einiger Zeit und ich bin mit meiner Weisheit am Ende.
Ich versuche mal das Problem zu beschreiben:
Der Audi ist kalt, ( steht über Nacht) ich drehe den Zündschlüssel auf Zündung, höre die Benzinpumpe kurz anlaufen und dann wieder ausgehen. Jetzt starte ich. Der Anlasser dreht kurz und klingt dann plötzlich als ob die Spannung einbrechen, oder fast so als ob der Motor kurzzeitig schwergängig drehen würde um dann aber wieder weiterzudrehen.
Nach 5 sek unterbreche ich den Startvorgang um dann wieder einen neuen Versuch zu starten. Wenn er dann nach dem 2/3 Versuch anspringt klingt der 5-Ender als ob Ihm 1-2 Zylinder fehlen würden (irgendwie abgesoffen) nach 5-10 sek im Standgas läuft der Motor rund und ich fahre los. Während der Fahrt läuft der Motor ruhig und rund.
Das oben beschriebene tritt nur auf wenn er kalt ist. Nach 5 Minütiger Fahrt als Beispiel dreht der Motor beim Anlassen sauber durch und springt sofort an.
Ich hatte die Einspritzdüsen in Verdacht das die evt "nachtröpfeln" und habe alle 5 inkl. aller Dichtungen getauscht. Leider ohne wirklichen Erfolg. Ich bilde mir ein das es etwas besser geworden ist aber das kann täuschen.
Bevor ich nun weiter "blind" Teile tausche möchte ich gerne in die Runde fragen was ich machen kann.

Ich würde mich sehr über Tips für mein Problem freuen.
Vielen Dank!
Holger

[44_TR]

Hallo Holger,
herzlich Willkommen bei den audidrivers. Ich fahre selbst auch Typ 44 - allerdings Vorface und Zwisvhenmodell.

Lektion 1: Schließe neue Bauteile NIE als Fehlerquelle aus.
Deine Beschreibung klingt in der Tat nach undichten ESV.

Wenn Du die ESV ausgebaut auf ein Tuch legst und dann liegen lässt, dann entdeckst Du ggf, ein undichtes ESV.
Hatte ein gleiches Fehlerbild - ESV augenscheinlich aber dicht. Durch den Test mit dem Tuch konnte man aber sehen, dass zwei ESV bei nachlassendem Druck undicht wurden.
Mit zwei anderen ESVs war das Problem dann weg.
Gruß Stefan

[martind25]

Wegen der Symptome beim Starten: Alle Kabel (vorallem Masse) prüfen. Alle Verbindungen am Starter abmachen und mit Vlies sauber machen. Auch die Mutter.

[CarstenT.]

Nicht die Maße, sondern die Masse...

[Holger S.]

Hallo Zusammen,
Schon mal vielen Dank für die Tips.
Beides klingt für mich plausibel und wird schnellstmöglich berücksichtigt.
Kann es auch das 6. Einspritzventil sein? Das Ventil mit dem Stecker. Sorry, kenne den Fachbegriff nicht.
Grüße
Holger

[44_TR]

Hallo Zusammen,
Schon mal vielen Dank für die Tipps.
Beides klingt für mich plausibel und wird schnellstmöglich berücksichtigt.
Kann es auch das 6. Einspritzventil sein? Das Ventil mit dem Stecker. Sorry, kenne den Fachbegriff nicht.
Grüße
Holger

Hallo Holger,
JA, es könnte auch das KSV = Kaltstarteinspritzventil undicht sein.
Ausbauen, Dichtigkeit prüfen (mit untergelegtem Tuch) und ggf. ersetzen.

Gruß Stefan

[Jan867]

Hallo,

könnte man auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, daß der Motor beim Starten zu wenig Sprit bekommt? Wenn Druckspeicher, Systemdruckregler oder sogar die Benzinleitung defekt sind, würde der Systemdruck über Nacht ablaufen, und beim nächsten Kaltstart die gleichen Symptome verursachen. Die Einspritzanlage müßte jedes Mal neu entlüften.

[Holger S.]

Hallo Zusammen,
Leider komme ich im Moment nicht wirklich zum Schrauben. Was ich aber auf die schnelle probieren konnte war, ich habe den mittleren Stecker vom Zündverteiler getrennt und somit die Zündung unterbrochen.
Damit dreht der Motor ohne Probleme springt aber natürlich nicht an. Wenn es jetzt ein Problem mit den Einspritzdüsen wäre z.B undicht sollte der Fehler ja noch da sein. Kann es sein das die Zündung auf zu früh steht? Warum auch immer? Ist das einzustellen? Der Zündverteiler ist mit einem "Niederhalter" befestigt Dieser ist aber nicht angeschraubt, es sieht aus als ob der genietet ist und damit ist der Zündverteiler aus meiner Sicht nicht zu verdrehen.
Vielen Dank für Eure Tipps.

Holger

[44_TR]

Hallo Holger,
Es gibt ein genietetes Abdeckblech über der M8 SW 13 Mutter am Niederhalter des Zündverteilers.
Sofern dieser Niet noch da ist, sollte der Zündzeitpunkt noch auf Werkseinstellung stehen und auch passen!

Den Zündverteiler würde ich erst einmal ausschließen.

Gruß Stefan

[Jan867]

Kann es sein das die Zündung auf zu früh steht?

das könnte man tatsächlich glauben, wenn er ohne Zündfunken besser orgelt.

Warum auch immer?

da sich der ZZP nicht von selbst verstellt, könnte man denken, daß der Zahnriemen übergesprungen ist.

Ist das einzustellen? Der Zündverteiler ist mit einem "Niederhalter" befestigt Dieser ist aber nicht angeschraubt, es sieht aus als ob der genietet ist und damit ist der Zündverteiler aus meiner Sicht nicht zu verdrehen.

das ist ein Abreißniet, der von den Werkstätten als Sicherung angebracht wird. Unter dem U-Blech verbirgt sich die Befestigungs-/Fixierschraube für den Zündverteiler. Diesen Niet muß man wegmeißeln, wenn man ihn gelöst hat, kann man den Rest herausdrehen und die Schraube vom ZV lösen.

Ist der Zahnriemen erneuert worden? Bevor man wahllos am ZV herumdreht, sollte man die Steuerzeit vom Zahnriementrieb kontrollieren, denn es könnte sein, daß man einen Zahn daneben ist. In diesem Fall sollte man erst mal nichts am Zündzeitpunkt verändern, sondern die Steuerzeit richtig einstellen. Wenn man den ZZP einstellen muß, sollte man das auf jeden Fall mit einer Stroboskoplampe und der Brücke in den Diagnosesteckern machen!