Hallo,
Stoßdämpfer sind ja erstmal wirklich überlebenswichtg. Schon deswegen, weil sie nicht Stöße (im Gegenteil!), sondern Schwingungen dämpfen müssen. Daß der TüV sie nicht grundsätzlich prüft, hat einen eher makabren Hintergrund! Es ging nämlich, wie sollte es anders sein, ums Geld.
Schwingungsdämpfer-Prüfungen erfordern einen besonderen Prüfstand (mal abgesehen davon, daß ernste Defekte auch manuell festzustellen sind). Regelmäßige Schwingungsdämpfer-Prüfungen wollte sich der TüV deshalb zusätzlich bezahlen lassen durch Erhöhung der Grundgebühr. Die Politik war mit der Erhöhung nicht einverstanden - und zackzack war dem Tüff die Sicherheit dann auch nicht mehr sooo wichtig! Ohne Geld keine Sicherheit... die vorher als dringend beschworenen obligatorischen Dämpferprüfungen wurden leider verworfen.
Für mich gehen viele der sogenannten Disco-Unfälle auf das Konto defekter Stoßdämpfer. Denn Disco-Unfälle passieren i.d.R. auf der Heimfahrt, wo ältere Autos ungewohnt bis auf den letzten Platz belegt sind. Schon eine leichte Kurve mit einer Bodenwelle kann dann zum Unfall führen, die mit unbeladenem Auto kaum bemerkbar war.
Wie Jan schon schrieb, muß man Dämpfer in Einbaulage prüfen. Am besten unten und oben eine lange Schraube einsetzen (bei Dämpferpatronen muß man sich was Ähnliches einfallen lassen). Unten mit den Füßen festhalten, und dann gibts Arbeit: nämlich in Form von Pumpen. Anfangs mag der Dämpfer nach längerer Lagerung noch leichtgängig sein, das muß nach ein paar Hüben weg sein. Dann gehts über die ganze Länge gleichmäßig schwer (je schneller man zieht, desto schwerer). Nach ein paar Stunden Pause muß es genauso weitergehen.
Die Zugstufe ist generell stärker als die Druckstufe.
Zwar kann man so die Grundfunktion eines Dämpfers testen, aber ob die Dämpfung reicht, kann man nur in Fahrtests ermitteln. Nachwippen nach einer simplen Bodenwelle sollte man niemals hinnehmen. Dann ist der Dämpferaustausch unumgänglich!
Leichter Ölverlust ist hingegen noch kein Grund zum Austausch.
Andreas