Das glaube ich nicht, daß hier "heimlich" gespart wurde und unverzinkte Bleche verwendet wurden. Der wahre Grund ist viel simpler: Die Karossen sind aus verzinktem Blech gefertigt und wenn man das schneidet, stanzt und schweißt, ist der Zink an diesen Stellen logischerweise futsch. Komplett gefertigte Karosserien kannst du nicht verzinken. Würdest du sie galvanisch verzinken, säße der Zink nur auf der Außenhaut, weil die für den Strom und die Zinkmoleküle am einfachsten und schnellsten zu erreichen sind und im Hohlraum wäre garnix. Würdest du sie feuerverzinken, würdest du zwar auch die Hohlräume erreichen, sie wäre aber anschließend wohl einige hundert Kilo schwerer und verzogen, weil dir die Suppe da zentimeterdick stehen bleibt und Verzug wegen der Hitze und so. Flammspritzverzinken selbe Problematik wie galvanisch verzinken: Nur außen, sonst nirgends - und dabei noch eine riesen Sauerei, was die Oberflächenqualität angeht...
Was man wohl mit fertigen Karosserien macht, ist das Zinkphosphatieren. Das sorgt für einen temporären Rostschutz des rohen Metalls und verbessert die Haftung für nachfolgende Beschichtungen und ist das, was gerne mal als "fertige Karosserien verzinken" propagiert wird. Dann folgt die Tauchgrundierung und dann das klassische Programm: Nahtabdichtung, Lack, Unterbodenschutz, Hohlraumwachs.
Also liegts wieder am althergebrachten Rostschutzprogramm, ob und wie lange eine Karosse rostfrei bleibt. Und seien wir mal ehrlich: So schlecht war das nicht, was Audi da gemacht hat, immerhin wurden die Autos im Schnitt 20-25 Jahre alt und sind somit weit über den geplanten Lebenszyklus raus. Sicher ginge da noch mehr, aber das muß auch betriebswirtschaftlich vertretbar bleiben...
Gruß Torsten