Die Überschrift des Beitrags "
Abenteuer Wassereinbruch am Audi A6 C4 Avant" ist allgemein gehalten, so dass hier schon etliche typische C4-Wassereintrittsstellen aufgeführt wurden. Danke allen, die bisher dazu beigetragen und Lösungsvorschläge eingebracht haben.
Heute berichte ich über eine weitere potentielle Wassereintritts-Stelle, die Vorgehensweise zur Lokalsierung und die Abdichtung.
Nachdem die undichte Stelle für den Grund der mit Wasser gefluteten Reserveradmulde endlich gefunden und abgedichtet hatte, war immer noch Feuchtigkeit im Fahrzeug was Tage nach
der vermeintlchen Trockenlegung zu extrem beschlagenenen Heckseitenscheiben führte. Katzenstreu, um die Rest-Feuchtigkeit zu entziehen, brachte nicht den gewünschten Erfolg.
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Schließlich wurde der Bose-Subwoofer und der Wischwasserbehälter in der rechten Seitenwand demontiert und Wasser auf dem Boden in der Seitenwand festgestellt.
Also hieß es, weitere Undichtigkeiten und Fehlerquellen zu finden.
Eine Flutung des Schiebedachs, um Wasserablaufschläuche auf Dichtigkeit zu testen, wurde durchgeführt. Ohne Befund.
Als nächstes wurde der Rahmen der Zwangsentlüftung hinter der Heckstoßstange und die dort angebrachten Gummi-Lippen auf Dichtigkeit geprüft - auch ohne Befund.
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Dann wurden die Dämmmatten zum Radhaus im Innenkotflügel entfernt und es wurde Wasser auf dem Boden der Seitenwand festgestellt.
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Zum Glück waren Jahre zuvor die Hohlräume (Innenkotflügel, etc.) mit Dinitrol ML geflutet so daß nichts verrostet war.
Als dann wurde eine Undichtigkeit an der Scheibe vermutet und ein Test durchgeführt. Scheibe von aussen mit Wasser geflutet.
Zeitverzögert ! trat im Innenraum Wasser an der Falz zwischen Innen- und Aussenkotflügel aus (siehe das in die Ecke gelegte Zewa)
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Mit Spiegel und Lampe wurde der obere Bereich der Seitenwand und der Innenkotflügel inspiziert während von aussen Wasser an Seitenwand herunterlief. Zumindest ergab das kein eindeutiges Ergebnis.
Böse Gedanken machten sich breit... Ob versteckte starke Korrosion an der Durchführung des Tankeinfüllrohrs durch die Seitenwand die Ursache war ??? Alles fraglich.
Trotz geringer Wahrscheinlichkeit am Tankeinfüllstutzen eine Undichtigkeit zu finden, wurde die Tankklappe geöffnet und mit Wasser geflutet.
Katastrophe - nahzu ungebremst kam Wasser in der Falz zwischen Innen und Aussenkotflügel (Zewa) gelaufen. Genaueres Hinsehen ergab, die Dichtung um den Tankstutzen herum saß nicht mehr richtig.
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Die Ursache diesen Übels war ein aus der Führung gesprungener Spannring des Tankeinfüllrohrs.
Da schaut man 1000 mal in die Tankklappe - aber der defekte Spannring war mir bis dato nicht aufgefallen.
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Ein Versuch, die Dichtung wieder an Ort und Stelle zu positionieren schlug fehl. Das Material des Dichtungsrings war extrem fest - eher wie ein Kunststoffteil, jedenfalls nicht wie eine Gummidichtung.
Mit einem mulmigen Gefühl wurde die Radhausinnenschale demontiert und Schlimmes an Stellen im Radhaus, die nicht regelmäßig inspiziert werden, erwartet.
Es war letzendlich eine angenehme Überraschung - der Rostbefall hielt sich in Grenzen. Es war keine Verrostung an der Tankrohrdurchführung in der Seitenwand festzustellen.
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In dem Zusammenhang, der Innenkotflügel und der Aussenkotflügel (Seitenwand) sind an der Stelle der Tankrohrdurchführung miteinander verbunden, m.E. allerdings nur geklebt bzw. versiegelt.
Anschließend wurde die Tankklappe demontiert und die Tankstuzen-Zentral-Schraube entfernt um das Einfüllrohr ggf. bewegen zu können. Schließlich konnte das Gummi einfach nach aussen gezogen und entfernt werden.
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Auffällig war, daß der Gummiring um das Einfüllrohr (Dichtung) oben weich und unten hart war. Offensichtlich war die Dichtung schon längere Zeit aus der korrekten Position gerutscht.
In dem Zusammenhang: Auslaufender und überschwappender Diesel entzieht dem Gummi den Weichmacher so daß es mit der Zeit verhärtet. Immerhin hat der Dichtring mehr als 20 Jahre gehalten.
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Eine Wieder-Montage des Dichtrings (4A0809974B VAG) war bei dem teils "verhärteten" Gummi schlicht unmöglich - also wurde der neu bestellt. Eine gebrauchte Dichtung hätte wahrscheinlich die gleichen Alterungssymptome gehabt.
Die Dichtung ist nur noch über Audi Tradition lieferbar. Incl. Versand keine 20 Euro - was will man mehr. Kurioser Weise wird diese Dichtung gebraucht zu ominösen Preise angeboten.
Der neue Dichtring ist übrigens weich und geschmeidig, so wie man sich Gummi vorstellt.
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Final wurde der neue Dichtring montiert - was gelinde gesagt - nicht nur wegen der engen Platzverhältnisse eine Fummelarbeit ist. Hier auf die richtige Positionierung achten. Zu guter Letzt habe ich den Spannring eingebaut, so daß ein Anliegen der Dichtung an der Karosserie gewährleistet ist.
Die Montagearbeiten des Wasserbehälters und des Bose-Subwoofer beschreibe ich jetzt nicht weil selbsterklärend.
Jedenfalls ist dieser Wassereinbruch nun auch behoben.
Ich hoffe, dem einen oder anderen damit geholfen zu haben.
Thema Wassereinbruch und Rat von Quattro-Sa: Bloß nicht aufgeben, auch wenn es nervt
Netten Gruß - Manni
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