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Aktuelle Audimodelle - bin Sprachlos
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Autor:  Mad Dog [ Di 3. Jan 2017, 10:06 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aktuelle Audimodelle - bin Sprachlos

Moinsen!

Ja, ich gebe Dir absolut Recht, dass das Hauptproblem der heutigen Motoren die Einsparungen bzw. die teilweise schlechten bzw. unzuverlässigen Umsetzungen im Detail sind, gar keine Frage!

Und dass diese Probleme heutzutage alle Hersteller betreffen, da bin ich auch voll dabei!

Mir stellt sich aber eben einfach folgender Schluss dar: Hintergrund des Downsizings ist der Wunsch nach besserer Effizienz (jedenfalls auf dem Prüfstand). Daraus folgt eine notwendige Reduzierung der Reibung und der innermotorisch oszillierenden Massen. Also weniger Zylinder und weniger Hubraum.
Um dann aber noch eine vergleichbare Leistung aus dem Motor zu holen wie früher bei den größeren Motoren, muss viel mehr Technik verbaut werden. Also kommen Turbolader, variable Steuerzeiten usw. zum Einsatz. Um jetzt auch noch den Teillastbetrieb effizient zu machen, wird bis an die Grenze abgemagert - dies bedingt dann aber Klimmzüge wie beispielsweise an den Zylinderkopf angegossene und mit Kühlwasser durchströmte Abgaskrümmer und ähnliches (siehe 1-Liter-Eco-Furz-Motor), damit der Motor nicht den Hitzetod stirbt.
Zum Schluss müssen dann auch noch die Abgaswerte in den Griff bekommen werden, beispielsweise liegt der Stickoxidgehalt bei Lambda = 1..1,1 sehr hoch, bei noch magererer Verbrennung steigen die HC-Werte stark an. Also werden unter Anderem Abgasrückführungs- und Sekundärluftsysteme (inklusive der dazugehörigen Ventile und Ansteuerungen) verbaut.
Und dieser ganze Rotz ist einfach in Summe teuer und fehleranfällig.

Schau Dir mal einen 1,8-Liter-EA827 aus Mitte/Ende der 80er-Jahre an. Den kannst Du wenn Du willst auf dem Hof mit Werkzeug für nicht mal hundert Euro komplett zerlegen und wieder zusammen bauen. Und bei vernünftiger Wartung hält der problemlos ne halbe Million Kilometer. Und jetzt stell mal nen 1,2-Liter-TFSI daneben. Der verbraucht auf dem Prüfstand drei Liter weniger, in der Praxis tatsächlich nur einen Liter weniger als der 827er ... ist aber dreimal komplizierter und kostet auch etwa dreimal so viel.
Bei meinem damaligen ABK habe ich (kein Scheiß!) für den Wechsel der kompletten Hydrostößel auf dem Hof exakt eine Stunde gebraucht - von "Motorhaube-auf" bis "Motorhaube-zu". Ein Zahnriemenwechsel inklusive Spannrolle hat sogar noch etwas weniger Zeit in Anspruch genommen.
Heute brauchst Du für vergleichbare Arbeiten nen kompletten Tag, unter anderem weil Du jede Menge Peripherie aus- und wieder einbauen musst - welche im Zuge des Downsizing-"Fortschritts" hinzu gekommen ist.

Also: Ich bin bei Dir, dass die generelle Haltbarkeit des Grundmotors aufgrund des Downsizings nicht automatisch deutlich schlechter ist als früher. Aber weil im Zuge des Downsizings die Technik einfach viel komplizierter und umfangreicher geworden ist, ist sie letztlich dann doch anfälliger. Und halt in Hinblick auf Wartung und Reparaturen viel zeit- und kostenintensiver. Und das wiederum nutzt nur den Herstellern und in keinster Weise den Autofahrern.

Gruß

Christian

P.s.: Und was die Leistungsentfaltung und Laufruhe eines 1,4-Liter-T(F)SIs im Vergleich zu einem nominell gleich starken 2,8-Liter-V6 angeht will ich lieber gar nicht erst anfangen...
;)
Autor:  josefini1 [ Di 3. Jan 2017, 10:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aktuelle Audimodelle - bin Sprachlos

Hi, ich mag diese downgesizten heiseren Motörchen auch nicht.

Aber ich werfe mal eine Frage in den Raum: Wieviele gibt's denn, die im Alltag schon über 250.000 km raus gekommen sind?

Kann es nicht sein, daß da noch ein bißchen Langzeiterfahrung fehlt?

Ich erinnere an einige Motorkatastrophen in der "guten alten Zeit":

Mercedes z.B. hatte mit den 102er Motoren auch etliche Probleme (Nockenwellenhärtung, Steuerkette/Zahnrad), BMW M30-Motoren dto., dazu empahl man, bei 200.000 km die Pleuellager zu wechseln.

Luftgekühlte VW-Motoren erreichen selten über 100.000 km, da nicht vollgasfest.

Die Mitteldruckmotoren von Audi waren ebenfalls thermisch emfindlich und forderten gerne neue Kopfdichtungen - über 150.000 km ging eigentlich nicht, da sie dann nur noch Öl soffen und Kerzen wie am Fließband verschlissen.

Bei Ford zerbröselten die Stirnräder der V4-Motoren.

Und die Reparaturen zur damaligen Zeit waren auch nicht von Pappe (geldmäßig betrachtet).

mfg
josefini1
Autor:  Mad Dog [ Di 3. Jan 2017, 11:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aktuelle Audimodelle - bin Sprachlos

josefini1 hat geschrieben:...Luftgekühlte VW-Motoren erreichen selten über 100.000 km, da nicht vollgasfest.

Die Mitteldruckmotoren von Audi waren ebenfalls thermisch emfindlich und forderten gerne neue Kopfdichtungen - über 150.000 km ging eigentlich nicht, da sie dann nur noch Öl soffen und Kerzen wie am Fließband verschlissen.

Bei Ford zerbröselten die Stirnräder der V4-Motoren.

DAS ist aber NOCHMAL zwei bis drei Jahrzehnte früher als die angesprochenen 80er- und 90er-Jahre. Und die Konstruktion des luftgekühlten VW-Motors geht bekanntlich bis in die 30er-Jahre zurück.
Der BMW M30 stammt ebenfalls aus den 60ern.
Zu den Zeiten waren Materialqualität, Fertigungstoleranzen in der Großserie sowie genaue Gemischbildung halt noch mehr oder weniger Glückssache, und Konstruktionen wurden per Hand berechnet und teilweise per "Trial-and-error" entwickelt. Da war nix mit CAD-Computer-Systemen.
;)

Gruß

Christian
Autor:  kamikaze180 [ Di 3. Jan 2017, 11:49 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aktuelle Audimodelle - bin Sprachlos

Mein Diesel wird dieses Jahr die 300 tkm knacken, war noch nicht offen, bekommt 0W30 LongLife und VWI...
Vielleicht hab ich auch einfach nur Glück mit dem Triebwerk...
Autor:  quattro-sa [ Di 3. Jan 2017, 12:35 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aktuelle Audimodelle - bin Sprachlos

Kami, das hast Du - andere haben da bereits mehrfach das ZMS ersetzt, oder die ESP bei diesem Modell überholt, neue Kats verbaut oder den Lader ersetzt - konstruktiv gesehen ist der 2.5 V6 TDI aber uralt und doch recht simpel aufgebaut.
Bei aktuellen Modellen gibt's ordentlich und kostenintensive Ausfälle dank AGR-Ventil, AGR-Kühler, Saugrohrklappen, Injektoren ...

Erfahrungsgemäß bekommt man als Vielfahrer mehrere 100 tkm mit den neueren Motoren innerhalb kürzester Zeit (ca. 3 - 5 Jahre) abgespult - allerdings nicht im Langzeitvergleich über 10,15 Jahre und mehr und dauerhaft kurzstreckentauglich sind die Bauteile sowieso nicht mehr.

Denkt nur mal an die Steuerkettenproblematik - zahlreiche Ausfälle wegen Schlampigkeit in der Produktion und Bauteilunterdimensionierung zu Gunsten des Kraftstoffverbrauches und die Lader dieser Downsizingmotoren sind auch absolut nicht von robuster Natur. ;)
Autor:  slayerofmadness [ Di 3. Jan 2017, 13:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aktuelle Audimodelle - bin Sprachlos

Wie ich sehe sind wir doch alle irgendwie auf der selben Seite :mrgreen: 8) !

@Christian: Ja das mit der Peripherie ist wohl wahr. Aber auch das ist denke ich ein gesamtes Problem der heutigen modernen Motoren. Und was erschwerden hinzukommt ist, das diese ganze Zeug was da im Motorraum schlummert zwar Verbaut ist, im Sinne der Euro 5 + 6 Abschalteinrichtungen zum "Schutz des Motors" aber die meiste Zeit gar nicht genutzt werden.
Wenn man sich alleine anschaut welcher Wahnsinn in der Abgasreinigung und Aufbereitung verbaut ist... Und dann wird das bei Vollgas ausgeschalten... Weil man will ja volle Power 8O :mrgreen: .

Die besten Motoren gab es meiner Meinung nach ende der 80er / Anfang mitte 90er. Ordentliche Materialien, gute Fertigung, ordentlich geplant und gut durchdacht.

Diese Zeiten sind lange vorbei... Leider. Ob Jetzt downsizing oder nicht!

Bin grade übrigens nen 1,2 TSI gefahren mit 110 PS im Polo... Für dieses Auto find ich den ganz cool. Hat jetzt auch noch 4 Zylinder. Für nen Polo ok. Schon im Golf würde ich den aber nicht sehen wollen ... Gibt es aber...

Beim neuen Golf VII Facelift kommt ja der 3 Zylinder 1,0 Liter mit 150 PS... :roll: :mrgreen:
Autor:  Sepp [ Di 3. Jan 2017, 14:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aktuelle Audimodelle - bin Sprachlos

slayerofmadness hat geschrieben:Die besten Motoren gab es meiner Meinung nach ende der 80er / Anfang mitte 90er. Ordentliche Materialien, gute Fertigung, ordentlich geplant und gut durchdacht.
Irgendeinen Grund muß es ja haben, warum hier soviele "Alteisen-Fahrer" vertreten sind. :D
Autor:  Phoenix [ Di 3. Jan 2017, 15:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aktuelle Audimodelle - bin Sprachlos

Beim neuen Golf VII Facelift kommt ja der 3 Zylinder 1,0 Liter mit 150 PS... :roll: :mrgreen:


Sry, aber das ist nicht richtig. Fakt ist, dass der 1,4er eingestellt wird. Allerdings wird der Nachfolgemotor seine 150PS aus einem neuentwckelten 1,5L Motor generieren. Es geht also wieder bergauf mit dem Hubraum... ;)
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Was die Laufleistung/Haltbarkeit angeht denke ich, dass es ganz auf die Fahrweise ankommt. Wenn der Motor auf Langstrecke bei Teillast betrieben, easy warm und kaltgefahren wird, gutes Öl und guten Brennstoff bekommt dann läuft er deutlich länger als ein klassisches Kurzstreckentriebwerk. Zudem geht doch meist was kaputt, weil die Peripherie drumrum versifft ist. 8O
Autor:  albert_10v [ Sa 7. Jan 2017, 03:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aktuelle Audimodelle - bin Sprachlos

Mad Dog hat geschrieben:...

Ja, genau das.

Jedes Bauteil hat eine gewisse Ausfallswahrscheinlichkeit. Mehrere verkettete Bauteile haben dementsprechend eine höhere, weils ja reicht, wenn ein Bauteil der Kette ausfällt.
Und so kommt es, dass die Technikwunder wie die Fliegen sterben, obwohl jedes einzelne Teil vielleicht sogar besser ist, als es früher war (wobei schon viel eingespart wird...).

Aber schaut euch doch den Gebrauchtwagenmarkt an, gute Gebrauchtwagen mit solider Technik sind verhältninsmäßig unbezahlbar geworden. Angebot und Nachfrage eben.
Autor:  josefini1 [ Sa 7. Jan 2017, 11:24 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Aktuelle Audimodelle - bin Sprachlos

Hi, stimmt. Der C6 von 2004 bis 2006 wird tlw. schon günstiger angeboten als guterhaltene niedrigkilometrige C5, grad als quattro. Zumindest wenn man mobile glauben schenken darf.

Ich denke, einen guten C5 mit 2,4 oder 2,8 Liter Freisauger zu kaufen, gut an den bekannten Stellen konservieren und viele Jahre freuen ist nicht falsch.
Leider gibt's bei den Frontkratzern seit 2000 nur noch Multitronic. Solide Wandlerautomatik bis 2000 oder nur beim quattro.
Es ist zum Haareausreißen.


Und zur Qualität allgemein: Es wird anscheinend überall nur noch das nötigste gemacht.
Als unser E-Herd jetzt mit 22 Jahren (Siemens) langsam anfängt zu zicken, fragte ich unseren Händler (nix Blödia-Markt), sondern Privatmann, was denn wieder dieser Qualitätsstufe entspricht. Wenns ein paar 100 Euro mehr kostet, egal, Hauptsache wieder eine gute Qualität. Antwort: "Nix, die Zeiten sind vorbei, das die Dinger über 20 Jahren halten, egal welche Marke!". (Evtl. noch Gaggenau in Erwärgung ziehen, könnte noch funktionieren, aber 5.000 Euro und mehr wollte ich dann auch nicht ausgeben.)

Ende vom Lied: Alten Ofen repariert und jetzt die Hoffnung, daß noch ein paar Jahre Ruhe ist. Irgendwie wie bei unserem C4 :D

mfg
josefini1
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