Na gut, dann jetzt gleich...
Begonnen hab ich auf der Beifahrerseite. Zuerst die Verkleidung runter und mal die Dichtungsecken erneuert. Da es ja vorne an der Verkleidung auch solche Dichtungsecken gibt, lohnt es sich, auch diese mal genauer zu beaugapfeln. Die werden auch mürbe im Laufe der Zeit, wenn auch nicht ganz so heftig wie die hinteren. Ach, am Besten, man kauft die auch gleich neu, die sind zu 99% ebenfalls verfault...
Schick, was? Aber eins fällt mir noch auf: Weiß Jemand, wo's die schwarze Beschichtung "hinter" der Verkleidung neu gibt? Denn so sieht das a bisserl blöd aus, die ist geschrumpft im Laufe der Jahre, man sieht zur Spaltabdichtung hin das silberne Blech:
Aber jetzt zum eigentlichen Einstellen des Seitenfensters. Da hatte ich ja das Problem, daß es anschließend am Spiegeldreieck zog, wenn man bei geschlossener Tür den Fensterheber betätigte. Machte man dann die Tür wieder auf und zu, war die Zugluft weg - bis man wieder aus Versehen das kleine Schalterchen im Türgriff betätigte.
Nur, woran liegt das???
Ja, man sah wohl, daß die Scheibe nicht überall sauber in der Dichtung saß, es also einen Spalt gab auf den letzten 2cm am Spiegeldreieck. Aber warum nur dort und sonst nicht. Und warum nur, wenn man den Fensterheber betätigte und sonst nicht? Was soll das? Was stimmt da nicht? Wie gesagt: 2 Tage lang gesucht, bis ich es irgendwann
aus Zufall entdeckte.
Genauer gesagt dreht es sich um diese Stelle hier:
Dazu gibt es Gerüchte, es läge an einem eingelegten Schlauch am vorderen Ende der Dichtung, der dann fehlt. Äh, woran? 'N Schlauch hab ich nicht gefunden, nur dieses seltsame gezackte Gebilde hier:
Ist also da und wohl auch nicht das Problem...
Aber ich möchte die Gelegenheit mal nutzen, das irgendwie zu verklickern:
Wir haben 6 Schrauben, die den Fensterheberrahmen im Türgrundkörper fixieren, 3 vorne, 3 hinten. Oder besser: 4 oben und 2 unten, und das ist wichtig, weil wir nun mal in einer dreidimensionalen Welt leben. Die roten Pfeile und der gelbe Pfeil sind die Schrauben, der grüne Pfeil ist der Höhenanschlag des Fensterhebers, die blauen Pfeile die Schrauben des Spiegeldreiecks.
Also genug Möglichkeiten, das ganze Esemble so richtig gründlich zu versauen
Ich also zuerst ewig und 3 Wochen lang versucht, den Fensterrahmen zu verschieben, nach vorne, nach hinten, nach oben , nach unten, vorne hoch und hinten tief, andersrum, wieder zurück, nochmal und wieder von Vorne, Spiegeldreieck ebenfalls verstellt, hoch, runter, immer mit dem gleichen Ergebnis, nämlich keinem! Dieser verflixte Spalt am Spiegeldreieck änderte sich einfach nicht.
Immer wieder mir einem eingeklemmten Stück Papier den Anpreßdruck der Scheibe an die Dichtung kontrolliert (...soll sich angeblich stramm rausziehen lassen, das Papier, ohne dabei zu zerreißen). Und immer wieder Probefahrt, dazu die Türverkleidung provisorisch aufgesteckt und raus auf die Gasse. Zuerst gefreut, daß die Windgeräusche weg waren, bis, ja bis der linke Zeigefinger zum Fensterheberschalter griff...
Als ich dann Stunden später mit meinem Latein am Ende war (
sooooo nen Hals!!!), dachte ich "gut, ist eben so, du hast alles versucht! Bleibt das Fenster in Zukunft eben zu!", prasselte es mal kurz und da lagen so komische Dinger auf dem Pflaster:
Also ich meine schon die fünf gelben "U-Bleche", das andere ist ein Seitenschneider, ein Edding, ein Messer, eine Ratsche...
Wo kam das jetzt her - Moment! Mal am unteren Ende des Fensterheberrahmens drücken, was passiert dann oben mit der Scheibe? Na logisch! Keative Denkpause
(Streng deinen Kopp an, du Pappnase!) und da fiel mir nämlich noch was auf: Warum hörst du bei offener Tür immer schön den Fensterheber auf Anschlag hochlaufen (Popp) und bei geschlossener Tür nur, wie er oben "absäuft"...?
Na weil die Scheibe zu weit reinsteht, dadurch preß an der Dichtung entlang läuft und das Fenster nie vollständig schließt! Und zwar an der vorderen, oberen Dachkante. Und genau von Vorne stammen die 5 Unterlegbleche. Die mal ganz weg gelassen und wieder mit Papier den Anpreßdruck geprüft, ging leichter und siehe da, die Scheibe schließt vollständig und auch der Spalt am Spiegeldreieck ward nicht mehr gesehen.
Keine Zugluft und das Allerschönste: Kein Wassereinbruch mehr!
Hab versucht, das mal in einer Skizze darzustellen. Links die Stellung der Scheibe, wie es sein muß und rechts wie's bei mir war: Scheibe steht zu weit drin und klemmt an der Dichtung (Rot dargestellt) noch bevor sie ganz oben ist (Blau dargestellt). Aber sie fuhr doch soweit hoch, daß sie optisch zu war, nur der "letzte halbe Milimeter" hatte gefehlt. Und der zeigte sich eben ganz vorne am Spiegeldreieck...
Da such ich am völlig falschen Ende und verzweifel fast und zu guter Letzt war's so einfach. Das Spiegeldreieck kann man komplett in Ruhe lassen, auch ist der ganze Fensterrahmen
eigentlich garnicht so schlecht eingestellt ab Werk. Zum Glück hatte ich mir dessen Position in einem lichten Moment vorher markiert (deswegen der schwarze Edding...). Ich mußte nur diese Unterlegbleche neu verteilen und zwar eins vorne unten und 2 hinten unten, weil die Scheibe hinten etwas zu weit rauskam. Der Anpreßdruck der Scheibe ist jetzt nahezu gleich überall und auch ein scharfer Wasserstrahl schafft keinen "Durchbruch" ins Fahrzeuginnere.
Jetzt steht mir dasselbe noch auf der Fahrerseite bevor. Aber da ich jetzt weiß, wo und wie ich suchen muß, bin ich überzeugt, daß das jetzt keine 2 volle Tage mehr dauert - also hoffentlich... Die korrekte Neigung und somit der korrekte Anpreßdruck der Scheibe an die Dichtung ist das A und O !! Dann kommt die richtige Höhe des FH-Anschlages und das kleine Spiegeldreieck ist völlig unschuldig, das ist einfach nur da.
Nächstes WE gehts weiter... und ich mußte meiner Göttergattin versprechen, daß es jetzt nicht mehr gefühlte 100.000 Mal
Tür auf - Rumms, Tür zu! macht...
Gruß Torsten