Einen Punkt, den Jan und Janine bereits erwähnten, möchte ich als erstes noch einmal betonen: Das funktioniert nur dann sinnvoll und finanziell erträglich, wenn Du selbst schrauben kannst und willst. Und eine Alternative für den Notfall sollte auch bereit stehen, ein älteres KFZ havariert auch mal und manmuss auf Teile warten oder so.
A6 zu 6500... da kommen die Baureihen C4, C5 und C6 in Frage. Zu Dieseln kann ich nichts groĂź sagen, daher sind die hier nicht berĂĽcksichtigt.
C6 2004-2011: erfüllt Deinen Anspruch "Baby-Rolls" am Ehesten, wenn entsprechend ausgestattet. 6500€ sind aber eher unteres Niveau, da kann es nur um die kleineren Motoren gehen, also bspw. der V6 2,4l mit 177PS - toller, geschmeidiger Motor, trotz nomineller Leistung ein klarer Cruiser. Dieser ist auch der letzte Saugeinspritzer, alle anderen Benziner sind Direkteinspritzer mit den typischen Problemen wie Injektoren, Hochdruckpumpen, Kolbenringe , zugerotzte AGR und Ansaugbrücken etc. Da gäbe es den 2.0 TFSI. In diesem Preissegment tummeln sich eher stärker abgenutzte Fahrzeuge, d.h. hoher Reparaturbedarf steht umgehend oder aber in Kürze an. Fahrwerk ist toll, aber relativ komplex konstruiert, da kann vieles kaputt gehen. Und leider ist Korrosion hier schon ein ernst zu nehmendes Thema, v.a. im unsichtbaren Bereich am Unterboden, den Achsteilen usw.
C5 1997-2005: schöne Baureihe, zu der Zeit hat Audi vieles richtig gemacht. Aber: Das Design speziell des Hecks muss gefallen und Korrosion ist ein definitives Thema bei den meisten Exemplaren. Technisch teilen sich diese A6 sehr viel mit A4 B5 und B6 sowie Passat 3B/3BG - die Ersatzteilversorgung ist dadurch relativ gut. Fahrwerk ist im Prinzip wie beim C6 konstruiert, gleiche Eigenschaften. Motoren die Sinn ergeben sind 1,8T mit 150-180PS, 2,4l V6 mit 165-170 PS, evtl. auch der größere 2,8l 193 PS (der ist fast baugleich zum 2,4l). Für 6500 kann man noch gute Exemplare finden, aber beim C5 gibt es die volle Bandbreite von Schrottlaube bis Liebhaberschmuckstück - man muss sie sich genau ansehen.
C4 1994-1997: basiert auf dem 1990er Audi 100 und ist noch sehr klassisch konstruiert und in vielen Bereichen etwas reparaturfreundlicher. Rost ist ein viel geringeres Thema, aber existiert leider auch. Durch das Alter ist die Ersatzteilversorgung mitunter herausfordernd. Motoren sind eigentlich alle ganz gut, der kleinste 2.0l mit 101 PS vielleicht etwas arg schlapp fĂĽr das doch recht groĂźe Automobil.
Thema Getriebe: Beim C4 gibts Schalten oder althergebrachte 4-Gang Automatik - wenn Du Komfort möchtest, musst Du halt mit einer gewissen Trägheit leben und Dich mit den 4 Gängen begnügen.
C5 ab ca. Ende 1999 und C6 haben bei Automatik zwei Optionen:
1. Frontantrieb: stufenlose Multitronic. Die kann schon mal paar spezielle Probleme verursachen, ist aber zumeist händelbar (es gibt ein kompetentes Fachforum im Netz dazu). Die Art der Kraftentfaltung musst Du mögen. (Spoiler: Ich mag das

)
2. Allradantrieb: klassische Wandlerautomatik - dann aber mind. 5-Gang (Ausnahme: C5 Vorfacelift bis 2001, kleinere Motorisierungen haben 4-Gang!)
Schaltgetriebe pflegen allgemein robuster zu sein, sparen Gewicht und Bauteile die kaputt gehen können

Service bei Automaten ist mit einem gewissen finanziellen Aufwand verbunden, das ist halt bei Abhängigkeit von einer Werkstatt durchaus zu kalkulieren.
Ganz allgemein gilt: Je neuer die Baureihe, desto komplexer ist der Hobel konstruiert.
Wenn Du das oben geschriebene zusammenfasst, kommst Du auf Janines knackig-kurze, trockene Analyse: Du musst möglichst viel selbst machen können, sonst kann - muss nicht! - das finanziell zum Ausnahmezustand werden.
Ja, ein A6 ist eine gute Wahl - mit ganz vielen spannenden Variablen.
GruĂź
Christian