Hi!
Grossvater04 hat geschrieben:...hier die Indiskrete Antwort: Ja, es ist vorhanden. Theoretisch auch für einen Neuen in der Größenklasse. Ich möchte aber den anfänglichen Wertverlust hinter mir haben.
Gut, das sind schon mal sehr gute Voraussetzungen. Für eine außergewöhnliche bzw. ungeplante Reparatur wäre also das Geld auf jeden Fall vorhanden, und irgendwelche Raten fallen auch nicht an.
Was "meine" Zahlen angeht: Wenn Du beim 3.0-TDI für Steuern und Versicherung 102,-€ monatlich rechnest (wobei mich ein wenig wundert, dass Du den nur Teilkasko versichern würdest), dann kämen bei 20tkm/a nochmal je nach Fahrweise und Dieselpreis etwa 160..230,- Euro an Kraftstoff hinzu. Dann bist Du schon bei rund 300,- € monatlich ohne jegliche Wartung und Verschleiß-/Ersatzteile.
Ein Satz Reifen (je nach Format, siehe oben) = 600..1000,- Euro, macht anteilig pro Monat etwa 25..40,- Euro.
Bremsen (vorn + hinten) je nach Fahrweise etwa alle 60..90tkm neu, macht in der Vertragswerkstatt anteilig 20..30,- Euro monatlich.
Alle anderthalb Jahre eine Inspektion => anteilig 35..40,- Euro monatlich.
TÜV/AU, Klimaservice, Navi-Update (s.o.), Scheibenwischer, Scheibenreinigungsflüssigkeit, Leuchtmittel, mal 'n Liter Öl, Fahrzeugpflege, u.s.w.u.s.f... Man wundert sich wenn man das erste Mal eine solche Komplett-Aufstellung macht, WAS da tatsächlich so alles zusammen kommt.
Als grobe Hausnummer kannst Du bei diesem Auto ohne Wertverlust je Kilometer etwa 30 Cent an Vollkosten rechnen, macht bei 20tkm/a also etwa 500,- monatlich.
Da sind dann aber noch keine größeren außergewöhnlichen Reparaturen/Defekte mit gerechnet!
Als Beispiel: Ein Injektor (Teilenummer 059130277AH) kostet als Originalteil 716,40 Euro - OHNE Einbau. Und der 3.0-TDI hat halt sechs Stück davon.
Beim 2.0-TFSI sind Fixkosten und Wartung etwas günstiger, dafür schlägt der dann bei Deiner Jahresfahrleistung mit monatlich 230..300,- Euro an Sprit zu Buche (@9..11 Liter SuperPlus je 100km). Unterm Strich liegst Du ohne außerplanmäßige Reparaturen auch damit wieder bei rund 500,- Euro monatlich.
Modellspezifische extreme Schwachstellen nach dem Motto "nach zwei bis drei Jahren sind oft die Querlenker ausgeschlagen" oder "bei 80tkm hängen schon ständig die Türen durch" oder ähnliches hat der B8 eigentlich nicht.
Die Multitronicgetriebe haben immer noch nicht den besten Ruf, sind aber sicher nicht mehr so extrem anfällig wie die erste Generation (z.B. im B6) - ist beim 3.0-TDI aber ohnehin nicht verbaut worden. Beim 2.0-TFSI würde ich aber ebenfalls das Schaltgetriebe vorziehen.
Worauf Du beim Kauf generell achten solltest: Nachvollziehbare Wartungshistorie und Laufleistung, funktionieren alle elektrischen Spielereien, optimalerweise ein Notebook mitnehmen und Fehlerspeicher auslesen, auf nachlackierte Stellen und Spaltmaße achten, springt der Motor beim Kaltstart sofort an und läuft ruhig (sollte der Verkäufer den Motor vorher warm gefahren haben, würde ich schon mal stutzig werden), nach Ölundichtigkeiten suchen, "bläut" der Motor evtl. bei Lastwechseln (könnte z.B. ein möglicher Hinweis auf undichte Lader-Schmierung/-Kühlung bzw. -Simmeringe oder aber Ölabstreif-/Kolbenringe sein, beides von der Lebenserwartung sehr abhängig vom Umgang des Vorbesitzers, Stichwort "Warm- und Kaltfahren")...
Problem ist halt, dass man nicht drin steckt im Motor, die Lebenserwartung gerade eines Turbomotors hängt EXTREM vom Umgang damit ab. Je nachdem wie der Vorbesitzer den Motor behandelt hat, kann so ein Motor mit 80tkm schon die Hälfte hinter sich haben oder gerade erst eingefahren sein.
Gruß
Christian