Moinsen!
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Snupru hat geschrieben:Ich bin auf niemanden böse ich kann es nur nicht leiden wenn Leute über Gasanlagen herziehen aber meistens selber nie was damit zu tun haben...
...dann mal meine Meinung. Ich selbst bin etwa acht Jahre und über 170tkm auf LPG unterwegs gewesen. Die ersten gut 50tkm mit nem B4-ABK und danach dann mit nem A8-ALG (2.8er-30V).
Und mein Fazit ist: Ja, günstige Unterhaltskosten und eigentlich recht wenig Probleme.
Zum Preis von LPG-Fahrzeugen: Meiner Erfahrung nach wirkt sich eine LPG-Umrüstung positiv auf den Verkaufspreis aus, wenn es sich um ein Alltagsauto zum Kilometer-Schrubben handelt. DORT achten die Käufer dann auf die zu erwartenden laufenden Kosten, und sie schauen sich bewusst nach einem Diesel oder LPG-Fahrzeug um.
Je ausgefallener und exotischer das Fahrzeug ist, desto eher wird dieses als Hobby- und Schönwetter-Fahrzeug genutzt ... und umso wichtiger werden Originalzustand und umso weniger wichtig werden die Kraftstoffkosten.
Beispiel: Ein B5-ADR (1.8-Liter-Sauger mit 125PS) oder AEB (1.8T mit 150PS) wird mit LPG-Anlage tendenziell mehr Verkaufserlös bringen als ohne LPG-Anlage - eben weil die meisten potentiellen Käufer ein Alltagsauto mit überschaubaren laufenden Kosten suchen.
Ein B5-ASJ/AZR (RS4) hingegen wird mit LPG-Anlage deutlich weniger wert sein als ohne. Warum? Weil die allermeisten Interessenten nicht nach einem kostengünstigen Alltagsauto sondern nach einem gut erhaltenen Schönwetter-Spaßfahrzeug suchen. Und da ist Originalität gefragt, Spritkosten interessieren dort niemanden mehr.
Fazit: WENN jemand Deinen B4 mit LPG-Anlage kaufen würde, dann wahrscheinlich jemand, der damit Kilometer schrubben will. Und DAFÜR hat er halt auch schon ziemlich viel auf der Uhr...
Wenn ICH wüsste, dass ich ein Auto brauche, mit dem ich die nächsten Jahre 30- oder 40-tausend Kilometer jährlich runter reißen muss (und nur DANN würde ich mich nach nem LPG-Auto umschauen), dann wären mir knapp 300-tausend Kilometer ehrlich gesagt schon zu viel.
Zum Preis: Ich würde um die 2k€ (eventuell auch etwas mehr - abhängig vom tatsächlichen optischen Zustand) als realistisch erachten - WENN denn technisch alles o.k. (also der Kat verbaut) und alles eingetragen wäre! Gerade der nicht eingetragene Motor ist echt ein No-Go! Gründe hat Jürgen ja schon erläutert.
Selbst wenn alles eingetragen wäre, ist der Wagen halt kein Sammler-Objekt (Laufleistung, Lack,...).
Mein Rat: Mach Dich beim TÜV schlau, was die Motor-Eintragung kostet und ob die LPG-Anlage in Verbindung mit dem 2.8er so überhaupt eintragungsfähig ist. Schließlich war diese ja zuvor am 2.6er verbaut.
(In diesem Zusammenhang: Ist die Anlage überhaupt mit dem AAH neu abgestimmt worden?)
Und wenn alles eingetragen und technisch in Ordnung ist, DANN kannst Du ihn für VB 2.499 anbieten, und eventuell kauft ihn dann einer für 2.200 oder so.
Momentan (ohne Betriebserlaubnis) ist er eher ein Fall für den Export nach Polen.
Gruß
Christian
P.s.: Übrigens: Selbst eine noch so gut eingestellte sequenzielle LPG-Anlage verursacht einen geringfügigen Leistungsverlust. Der Grund: Beim stöchiometrischen Verhältnis verdrängt LPG anteilig mehr Volumen als verdampftes Benzin - ergo bleibt (beim durch Hubraum und Füllung bestimmten Verbrennungsgemisch-Volumen) anteilig weniger Volumen für die Verbrennungsluft und somit für den Reaktions-Sauerstoff.
Wir reden hier von irgendwas bei zwei bis drei Prozent Leistungsverlust (plus/minus - wer’s exakt wissen will, der muss halt mal googeln), was die meisten kaum merken werden. Aber er ist tatsächlich vorhanden.