schon wieder...

[Nasenfisch]

Hallo,
möchte mich mal über den VAG-Service im Autohaus ausheulen, wobei ich nicht weiß, ob ich zu zornig war.
Folgendes: ich habe mich telefonisch nach einem Ersatzteil für mein Auto erkundigt, wäre bestellbar, FIN würde gebraucht. Also gut, bin ich nach der Arbeit zum VAG-Händler gefahren um das Teil zu bestellen. Wie üblich kein Kunde im Laden, also an der Info nach dem Stand vom Teiledienst erkundigt und durch die Glastür hin. Der dortige Mitarbeiter war gerade in ein Gespräch mit dem Mobil-Vertreter vertieft, ich dachte, eine Weile warten und es wird sich schon jemand um mich kümmern. Die ersten 10 Minuten war's ja ganz interessant, was Mobil alles anzubieten hat, dann wurde es immer detaillierter und Verhandlungen über Gratisproben begannen. Während der Zeit musterten mich beide Beteiligte ab und zu um sich wieder einander zuzuwenden. Eine Ewigkeit später (vielleicht eher 12 min) riss mein Geduldsfaden und ich habe den Laden verlassen. Nach'm vom-Hof-Fahren dachte ich, das kann doch nicht sein, bin zurück und habe genau vor dem Eingang geparkt (damit die meine relativ frische Passatkarre sehen), rein in die Bude und habe an der Info leise aber entschieden klar gemacht, das ich 2 VW und mehrere Audi besitze, dass ich nicht gewillt bin in einem, abgesehen von geschätzt 20 Mitarbeitern, leeren Laden so lange warten gelassen zu werden und dieses Haus nie wieder besuchen werde.
Bin natürlich verunsichert, ob ich überreagierte weil:
Ich finde, Austausch mit Vertretern ist wichtig und nicht unwesentlich im Geschäftsleben.
Ich sehe ehrlicherweise nicht solvent aus.
12 Minuten sind keine Ewigkeit.
Und ich hätte es besser wissen und gleich zu meiner Werkstatt gehen können.
Andererseits:
Ich hätte ja auch statt einem Zierteil neue Ufos oder ein Steuergerät bestellen können, das konnte der Beschäftigte ja nicht wissen, auch nicht, dass ich angerufen hatte.
Ein kurzer Hinweis, dass er oder wer anders sich in Kürze meinem Anliegen widmen würde, hätte mich Wertschätzung spüren lassen.
Ich will meine Werkstatt nicht mit der (Klein-)Teilebestellerei nerven (obwohl's billiger wird), die müssen schrauben.
Und nachdem Gerede gerade habe ich etwas mehr Kundenfreundlichkeit erwartet.

Es wartet gepannt auf Eure Meinung

der Nasenfisch,
der schon eimal bei einem anderen Teiledienst verhungert ist.

[lemmy]

Meiner Meinung nach hat ein Autohaus nur eine wichtige Zielperson: Den zufriedenen Kunden. Wer soll denn die ganzen Proben und Pröbchen abnehmen, wenn kein Kunde mehr ins Haus kommt und dadurch natürlich auch die Arbeit ausbleibt, was zur Folge hat, dass Mitarbeiter freigestellt werden müssen? Eben.
Insofern hast Du ganz richtig gehandelt, vielleicht sogar noch zu rücksichtsvoll.

[McGunn0r]

Sehe ich genauso... Hab sowas auch schon gemacht, aber beim herraus laufen dann etwas lauter mit mir selber geredet "Ihr seid also nicht auf Kunden angewiesen!" Dann kam doch tatsächlich ein Mitarbeiter der mich vorher gekonnt ignoriert hatte und wollte mich besänftigen... Ich hab ihm dann sehr freundlich erklärt, wenn einem Privatgelaber über die Party am Wochenende wichtiger ist als wartende Kundschaft, dann können die sich ihren Scheiss da hin schieben wo keine Sonne scheint...

Ist zwar jetzt nicht Knigge gemäß, aber sowas geht mir auf den Nerv.

[Purplecoupe]

Ihr und eure Winterdepression.

Neben all der Scheiße die beim Freundlichen auf dich herab regnen kann, ziehst du das kleinste Übel und beschwerst dich.

[Ricoz]

Also bei uns laufe ich direkt an den ganzen "Leuten" im Verkaufsraum vorbei (ein guten Tag rutscht mir dabei noch raus) und einfach in den Televerkauf halb rechts hinter dem Tresen.

Die meisten "Leute" beachten einen beim vorbeigehen gar nicht, nur einige wartende Kunden schauen manchmal verwundert.

Im Teileverkauf sitzen meist 2 Mann und nach einer freundlichen Begrüßung meinerseits wird man eigentlich recht zügig bedient, bzw. wenn beide zu tun habe wird man gebeten sich kurz zu gedulden.

[Labrador]

Ich kann deine Verärgerung gut nachvollziehen. Dass man nicht sofort bedient wird oder bedient werden kann ist ja vollkommen ok, aber ein kurzes "Einen Moment bitte - bin gleich für Sie da" hätte die Situation entspannt.

Dein Erlebnis kannst du aber in leider sehr vielen Läden jeder Sparte täglich erleben. Wenn sie dann pleite sind und schließen müssen ist das Gejammer immer groß.

Ich finde, du hast dich sogar sehr, sehr fair verhalten: Du hast ihnen deine Situation dargestellt und somit Gelegenheit gegeben, es beim nächste Kunden besser machen zu können. Hoffen wir im Interesse aller (Kunden und Verkäufer) dass sie das verstanden haben…

Beste Grüße

Jörn

[josefini1]

Hi, meine Meinung dazu als Mensch im privaten und auch beruflich - im Vertrieb (Bausparkasse, GenoBank) tätig:

Privat: Umfangsformen sterben langsam aus, leider. Das kann man immer und überall erleben. Von daher lasse ich gerne mal jemanden im Regen stehen, der nicht ein Mindestmaß an Sozialverhalten zeigt.

Beruflich:

1. Jeder, der die Bank betritt, wird begrüßt, jedes private Gespräch ist sofort zu beenden, es sei denn, es dient der Auflockerung mit dem Kunden.

2. Handygetippe, Kopfhörer und das ganze Zeugs sind tabu, es sei denn, es dient dem Arbeitsablauf.

3. Bei internen betriebswichtigen Gesprächen, also auch Vertretergesprächen, wird trotzdem kurz unterbrochen, der Kunde begrüßt und nach dem Anliegen gefragt.
Je nach Umfang kann man es nach Rücksprache mit dem anderen schnell erledigen, oder den Kunden unter Zeitangabe bitten, etwas zu warten, alternativ einen Termin anbieten.

Hier kommt es auf die Situation an - hatte der Vertreter einen Termin, oder der Kunden, oder kam einer einfach auf gut Glück?

Aber für eine kurze Unterbrechnung hat der Vertreter Verständnis.

Und selbst wenn der Kunde daher kommt wie ein Penner und stinkt, wird er genauso höflich behandelt. Es wär nicht das erste Mal, daß auch mit äußerlich eher abschreckenden Leuten beste Geschäfte gemacht werden.

Ein Ignorieren einer Person ist jedenfalls tabu, punkt.

4. Weicht zwar jetzt vom Thema etwas ab, aber die alljährlichen Autohaustests beweisen ja immer wieder, daß an der Qualifikation des Personals offenbar gespart wird.

Und eines ist anscheinend nicht jedem Mitarbeiter im Autohaus (und auch in den meisten anderen Unternehmen) klar:

Sein Geld am Monatsende und sein Arbeitsplatz sind nur sicher, wenn genug Leute in den Betrieb reinkommen und letztlich ihr Geld dalassen. Fällt das weg, fällt auch der Job schnell weg. Im Extremfall kann man das einem schon auch mal deutlich sagen.

Ich weiß, das sind harte Worte, aber ich lebe das selbst schon immer so und bin damit immer bestens gefahren.

mfg
josefini1

[NCC]

Hi,

Es wartet gepannt auf Eure Meinung
der Nasenfisch,

Ich finde du hast alles richtig gemacht.

Bin natürlich verunsichert, ob ich überreagierte weil:
Ich finde, Austausch mit Vertretern ist wichtig und nicht unwesentlich im Geschäftsleben.

Richtig, aber das sollte ausserhalb der Kundenöffnungszeiten sein.

Ich sehe ehrlicherweise nicht solvent aus.

Na und?
Kunde = Kunde. Zumal ich die Erfahrung hab das grade weniger solvente Kunden
eher mal Trinkgeld geben.

12 Minuten sind keine Ewigkeit.

Bei einem sonst fast leeren Laden schon. Zumal es dem Mitarbeiter sicher
möglich ist sein Vertretter kurz warten zu lassen um einen Kunden zu bedienen.
Zumal beim Teiletressen eher selten ein so großer Andrang ist wie z.b. beim Servicemeister.

Ich will meine Werkstatt nicht mit der (Klein-)Teilebestellerei nerven (obwohl's billiger wird), die müssen schrauben.

Das ist doch nicht dein Problem. In der heutigen Zeit sollte ein Geschäft froh sein
um einen Kunden der einfach etwas kauft und nicht stundenlange Beratung möchte
um Final im Internet einzukaufen.

[King-Carl]

Oje, überall scheinbar das gleiche. Was ich/wir am Teiletresen schon gewartet haben. Die Teile-Menschen denken ja auch, sie seien Götter. Bestes Bsp. damals: Golf2 VR6 Umbau. "Ich brauch Teil XY aus Corrado", Der:"Fahrzeugschein!"(Schein vom Golf2 gegeben). Hat der blöd geguckt das sein System, seine Welt nicht mehr in Ordnung war.

[Arrgyle]

Und ich dachte schon, ich hätte alleine so ein "Glück" mit meinem Ex - Lieblingsautohaus
Ich wollte letztens auch, zugegebenermaßen ein Kleinteil, bestellen und habe Freitagsmorgens da angerufen.
Erst mal hat es eine gefühlte Ewigkeit geklingelt, bis sich überhaupt jemand bequemte, das Gespräch anzunehmen (ist für mich aber noch alles akzeptabel, da ich mich nicht für den Nabel der Welt halte).
Dann wurde ich zum Teilemenschen durchverbunden, da ging aber keiner an´s Telefon.
Freundlich wurde mir dann mitgeteilt, daß der Teiletresen zZt offensichtlich nicht besetzt wäre und ob ich später noch mal anrufen könnte. Soweit auch alles kein Problem.
Also etwas später noch mal angerufen, das gleiche Spiel, nur daß mir diesmal die Durchwahl mitgeteilt wurde........
Beim nächsten Mal habe ich es dann tatsächlich geschafft, den Teilejogi an´s Ohr zu kriegen.
Als ich ihm dann erklärte, daß ich ca. 2 Meter Bärendreck benötige, war es erstmal ziemlich still.
Ich habe ihm dann die Teilenummer durchgegeben (man ist ja mittlerweile gut vorbereitet), fing er ganz hektisch an, auf seiner Tastatur rumzuklappern.
Dann lief er mit mir zum Lagerort und verkündete mir, daß das Fach leer sei.
Na, meinte ich, ist ja kein Problem, bestell mir halt was. Das Zeug ist ja dann bis Mittag bestimmt da.
Daraufhin kam dann die Antwort, daß er nur eine ganze Rolle bestellen könnte.
Macht ja nix, schneid mir halt zwei Meter ab und gut ist.....
Nee nee, ICH müsste dann die ganze 10 Meter nehmen!!
Daraufhin habe ich dann ganz schnell mein Desinteresse an diesem Geschäft bekundet und das Gespräch beendet.
Als ich dann mittags etwas angefressen zu Hause saß, fiel mir seidendheiß ein, daß wir ja noch einen VAG - Händler vor Ort haben.
Dort angerufen, teilte man mir mit, daß die Herren zu Mittag wären.
Kein Problem, ich rufe dann noch mal an.
Beim zweiten Anlauf wurde ich dann direkt zum Teileonkel durchgestellt, der sehr freundlich war und meinte, daß er aber nur noch ~ 60 cm von dem Zeug hätte. Könnte ich aber sofort abholen.
Als ich dann da ankam, war es wohl eher ein Meter, den ich auch direkt einkassiert habe.
Zum Thema Preis meinte er dann nur "Kann ich dir nicht sagen, da wir das Zeug auf einer 70 m Rolle kriegen. Nimm mit und gut ist!"

Fazit der Geschichte ist, der erste Händler, bei dem meine Eltern drei und ich auch drei Audi´s gekauft haben, wird mich wohl so schnell nicht wieder sehen.
Der andere hingegen, den ich bis dato eigentlich nicht sooooooo prickelnd fand, dürfte einen neuen "Fan" gewonnen haben.


Tja, so kann es gehen.........................Arrgyle