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Auto geklaut? Selbst schuld! Sagt das Gericht...

Allgemeines aus den Bereichen: Auto, Verkehr, Recht, Szene usw... was nicht direkt mit Audi zu tun hat.

Re: Auto geklaut? Selbst schuld! Sagt das Gericht...

Beitragvon kaputtmach » So 20. Sep 2020, 15:37

In der SZ stehts ohne Beamtensprech etwas ausführlicher:

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Was die Sache aber irgendwie auch nicht wirklich nachvollziehbarer macht. :roll:
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Re: Auto geklaut? Selbst schuld! Sagt das Gericht...

Beitragvon Jan867 » Mo 21. Sep 2020, 12:48

Hallo,

und was macht eine Sache, bei dem auf gleiche Art ein gemieteter Leihwagen fremdverkauft wird? Daß das BGH die Sache am Besitzübergang festmacht, erscheint wie eine Ausrede. Manch einer könnte auf die Idee kommen, daß da Kommunisten im 5. Senat sitzen.

Sicherlich ist es für die Familie ärgerlich, daß sie auf einen gefälschten Fahrzeugbrief reingefallen sind, aber sie haben vermutlich auch nicht alle Möglichkeiten der Überprüfung ausgeschöpft. Welcher Hirnie fährt mit 50t€ durch die Gegend und übergibt sie ungeprüft einem Gangster?

Jedesmal, bevor ich ein Auto gekauft habe, habe ich die Rennleitung angerufen und gefragt, ob ihnen der Wagen bekannt vorkommt. Auch bei Summen unter 10t€...
Grüße
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Re: Auto geklaut? Selbst schuld! Sagt das Gericht...

Beitragvon audi_jr » Mo 21. Sep 2020, 15:42

Jan867 hat geschrieben:Sicherlich ist es für die Familie ärgerlich, daß sie auf einen gefälschten Fahrzeugbrief reingefallen sind, aber sie haben vermutlich auch nicht alle Möglichkeiten der Überprüfung ausgeschöpft. Welcher Hirnie fährt mit 50t€ durch die Gegend und übergibt sie ungeprüft einem Gangster?


Also der Familie, die den geklauten Wagen gekauft hat, würde ich hier die wenigste Schuld geben.

Viel mehr finde ich es Hammer, dass ein Gericht jetzt offiziell bestätigt hat, dass Hehlerware nun doch den Besitzer wechseln kann und das ganz legal! 8O

Eigentlich dachte ich immer, dass man an geklauter Ware keinen Besitz mehr erwerben kann. Wieder was dazu gelernt.
Gruß Jürgen

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Re: Auto geklaut? Selbst schuld! Sagt das Gericht...

Beitragvon manfred5 » Mo 21. Sep 2020, 22:54

Das schlimme ist, dass erstmal die letzte Instanz erreicht ist.

Ob nun dieses Urteil noch aufgehoben und korrigiert werden kann - wer weiß....
Jedenfalls wird das jetzt Kreise ziehen und so manche Gangster auf noch weitere, noch ausgeklügeltere Ideen bringen.
Ich sehe sie schon, die Gangster, sich auf die Schenkel klopfend mit einem breiten Grinsen im Gesicht und sich amüsierend wie sich die deutsche Gerichtsbarkeit im Dschungel ihrer eigenen Gesetze verheddert hat....
Via Alemania :lolschlag:

Dies hier mag ein besonders krasser Fall sein, aber eigentlich geht es schon viel früher los und etliche Fälle kommen nicht ans Tageslicht. Stichwort "Pizzapelle" wo der Staatsanwalt trotz Nennung mehrerer Aktenzeichen den Betrug selbst auf Nachfrage noch als einen "Einzelfall" ohne öffentliches Interesse deklarierte.

@Jan: Rennleitung anrufen und fragen, ob ihnen der Wagen bekannt vorkommt - sehr gute Idee !!
Ob das aber praktikabel ist? Ich meine, zig tausende Fahrzeuge wechseln täglich die Besitzer und man müßte ein eigenes Dezernat einrichten :idea: , aber solange die Anfragen im Rahmen bleiben...

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Re: Auto geklaut? Selbst schuld! Sagt das Gericht...

Beitragvon Jan867 » Di 22. Sep 2020, 12:54

audi_jr hat geschrieben:Also der Familie, die den geklauten Wagen gekauft hat, würde ich hier die wenigste Schuld geben.

die geringste Schuld hat das Autohaus, und die Sympatiepunkte vergibt man sehr schnell an jemanden, dem es so ergangen ist, wie es einem selbst ergehen könnte.
Aber dem BGH trifft eine Mitschuld.




manfred5 hat geschrieben:Das schlimme ist, dass erstmal die letzte Instanz erreicht ist.

Ob nun dieses Urteil noch aufgehoben und korrigiert werden kann - wer weiß....

nein. Bei der Schaffung eines neuen Gesetzes oder eines ähnlich gelagerten Falles könnte sich ein übertragbares Urteil eines anderen oder neu formierten Senates auf diese Situation verändernd auswirken.




Jedenfalls wird das jetzt Kreise ziehen und so manche Gangster auf noch weitere, noch ausgeklügeltere Ideen bringen.

das wird es nicht. Der Gangster wird so oder so verfolgt werden, und muß die Rechnung bezahlen. Wenn denn bei ihm etwas zu holen ist.




@Jan: Rennleitung anrufen und fragen, ob ihnen der Wagen bekannt vorkommt - sehr gute Idee !!
Ob das aber praktikabel ist? Ich meine, zig tausende Fahrzeuge wechseln täglich die Besitzer und man müßte ein eigenes Dezernat einrichten :idea: , aber solange die Anfragen im Rahmen bleiben...

das ist richtig. Scheinbar nutzen nicht sehr viele die Möglichkeit, selber schuld. Und es betrifft eher die Privatpersonen, denn Gewerbetreibende mit solchen Geschäftsgebaren würden sie gleich die Bude schließen.
Grüße
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Re: Auto geklaut? Selbst schuld! Sagt das Gericht...

Beitragvon qdriver » Fr 25. Sep 2020, 08:55

Denkwürdig ist es allemal. Aber ich habe im privaten Umfeld einige Fälle von offensichtlichem Betrug beim Kfz Kauf und auch hier ziehen sich die Sachen. Verschwiegene Unfälle, verschwiegene Motorschäden (beginnende Thematik Steuerkette bei Mercedes E-Klasse) ... Es is heutzutage verdammt schwer, zu seinem Recht zu kommen. Recht haben und Recht kriegen sind zwei Paar Schuhe sagt mein Anwalt immer. Kommt immer drauf an wie der Richter gelaunt ist.

Ich hab in dem Fall von Ladungsverlust damals 2016 auf der A92 erst heuer (!!!) meine Kohle bekommen. War ein Schaden von 5t€ an meinem M5 F10 damals. Das Auto gibts schon nicht mehr. War gegen eine Versicherung. Erste Instanz hat mir recht gegeben. Versicherung geht in Berufung ... zweite Instanz ebenfalls recht gegeben. Hat fast vier Jahre gedauert die Kacke.

Es is traurig was mittlerweile alles geht in diesem Land.

Tobi
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Re: Auto geklaut? Selbst schuld! Sagt das Gericht...

Beitragvon Mad Dog » Fr 25. Sep 2020, 16:56

Moinsen!

qdriver hat geschrieben:... Es is traurig was mittlerweile alles geht in diesem Land...

Und warum? Liegt doch auf der Hand: Versicherungen sind heutzztage reine Kapitalgesellschaften. Bedeutet, dass sie in erster Linie ihren Aktionären verpflichtet sind und nicht ihren Kunden - und erst recht nicht den Geschädigten.
Egal wie wunderbar sich immer alles in der Werbung anhört...

Gruß

Christian
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V50 D5204T5, Black Sapphire
GSX-R1000

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Re: Auto geklaut? Selbst schuld! Sagt das Gericht...

Beitragvon ACQ92 » Sa 26. Sep 2020, 07:22

Ach naja, NEU™ ist das alles nicht. Die Kunden wurden schon immer über'n Tisch gezogen und es war auch schon immer die hohe Kunst des Händlers, den Kunden so über'n Tisch zu ziehen, daß er die dabei entstehende Reibungshitze als Nestwärme empfindet. 8)

Mein Dad hatte in den 60ern Landmaschinenmechaniker gelernt. Was der für Geschichten auf Lager hat, wie man die Bauern damals über's Ohr gehauen hat, vor Allem im Gebrauchtmaschinengeschäft. Da wurden ausgeschlagene Getriebe mittels Sägemehl (!!) ruhig gestellt und wenn der Bauer dann 4 Wochen später kam um das zu reklamieren, war's halt ein Getriebeschaden, den er dann natürlich aus eigener Tasche zu begleichen hatte... Nix Garantie! Gabs nicht!

Wie's im Autogeschäft in den 70ern zuging, persifliert die Serie "PS" ganz gut. Wer mag, kann sich's ja mal anguggen, gibts auf Youtube. Ist recht unterhaltsam und man hat durchaus mehrere Dejavu's: "Ach guck an, die waren damals schon genauso durchtrieben wie heute, die Halunken!" Der Link ist nur für Mitglieder sichtbar. Bitte registriere Dich oder logge Dich ein.

Da leben wir heute in einer sogar sehr kundenfreundlichen Zeit, wozu letztlich erst der Gesetzgeber erst "Nachhilfe" erteilen mußte, ist klar. Aber wie das so ist, wenn man denkt "Jetzt ist man als Kunde in der starken Position!" ruft das andere Scharlatane auf den Plan. Ich sag nur: Verkauf eines recht alten Autos an einen dieser Kiesplatzhändler, die ja gerne Reklame machen, daß "man die Karre hinstellt, seine Kohle bekommt und dann keinen Ärger mehr hat!" Die machen dann entgegen ihrer Versprechungen auch von diesen Gesetzen Gebrauch und wollen regelmäßig nachverhandeln mit teils erfundenen Schäden, die das Auto dann plötzlich habe - obwohl man es ihnen schon zum Spottpreis überlassen hat... :lol:

Oder Versicherungen. Bekannter eines Arbeitskollegen ist bei einer Versicherungsgesellschaft. Welche, sei hier mal egal, nennen wir sie "Arroganz-Versicherungen". Dessen Job dort: Prüfung und Ablehnung von Schadensansprüchen mit einem klaren Ziel: Jedes Geschäftsjahr soviel Prozent weniger Kosten durch Schadensbegleichungen! ;) 8)


Gruß Torsten
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