ACQ92 hat geschrieben:Schuld ist aber auch der Kunde, da er auch noch den letzten Cent rausholen/sparen will. Man kann immer noch qualitativ hochwertig und haltbar kaufen, aber man muß suchen und seine innere Einstellung ändern.
FALSCHMELDUNG! Und das gleich 2x...
Der Kunde ist da keineswegs dran schuld. Denn erst seit der Kunde weiß, daß es anscheinend billig geht, will er es auch billig haben. Schuld ist also der Handel, der dem Kunden so einen Unsinn erst eingeredet hat. Glaubst nicht? Der Automobilhandel z.B. hat das Dumping-Spielchen nie mitgemacht, hat immer schön an der Preisschraube gedreht... hat sich jemand beschwert? Nein! Im Gegenteil, jeder findet es heute normal, 80TDM für einen Golf auszugeben...
Qualitativ hochwertig? Bei technischen Dingen? Wo denn? Man kann heute teuer kaufen, ja. Aber da ist hinter der schicken Fassade derselbe Ramsch verbaut wie beim Billigprodukt. Was sagt uns das? Man kauft heute kein Qualitätsprodukt mehr, sondern ein Gefühl...
Gruß Torsten
Hi Torsten, zum einen - die Listenpreise sind doch Fantasiepreise. Kennst Du einen, der wirklich 40000 für einen Golf zahlt? Ich nicht.
Passate werden en masse als Jahreswagen für 20000 bis 22000 angepriesen, wer die neu gekauft (wenn überhaupt) hat, ist mir nicht klar. Vielleicht Autoverleih, Flotten für große Firmen o.ä.
Da der Passat 89 (da kaufte ich zufällig mal einen) auch schon 30000 bis 40000 DehMark kostete, sehe ich da nicht sooo viel Preissteigerung.
Und vor allem die Gebrauchten sind so billig wie noch nie, finde ich.
Zum billig kaufen: In unserem System ist immer noch der Kunde die letzte Instanz, nach der sich die Preisgestaltung richtet. Angebot und Nachfrage halt.
Und da muß man differenzieren: Kostet das Identische Teil hier 10,-- Euro und dort 15,--Euro, werden die meisten Kunden zum 10,-- Euroteil greifen. Ist normal und war schon immer so, heute nur noch transparenter als in der Vor-Internetzeit.
Gibt's dagegen dann noch ein Billigstteil, von Chinesen in Afrika gefertigt, das äußerlich gleich aussieht, aber nur 2,-- Euro kostet, dann sollte sich der Kunde fragen, ob er dafür noch Qualität bekommen kann. Und hier geht das los, was ich meinte.
Und man kann immer noch Qualität finden, welche sich langfristig auszahlt.
Beispiele:
- Kitchenaid hält Jahrzehnte
- ne vernünftige Uhr mit mechanischem Werk ist bei normaler Behandlung oft eine Anschaffung fürs Leben
- Möbel, vom guten Schreiner gemacht, halten mind. 1 Jahrhundert
- den Herd in der Küche mußt halt von Gaggenau z.B. kaufen, hält garantiert 5x solange wie der vom Blödia-Markt
- das emaillierte Kehrblech in meiner Werkstatt hält seit über 20 Jahren, die Plastiktrümmer, die meine Frau immer hat, sind nach drei Jahren hinüber
- Trinkgläser von Duralex kann man nur mit grobem Vorsatz zerstören
- ein zeitlos geschnittener Blazer von Zegna hält seit 15 Jahren und hat keinerlei sichtbaren Verschleiß
- bei Schuhen sollte man um Deichmann und Co. einen großen Bogen machen und nach was wirklich rahmen- bzw. durchgenähtem suchen (mit gutem Schuhmacher am Ort und regelmäßiger Pflege ist das eine Anschaffung für Jahrzehnte)
usw.usw.
Das war jetzt einfach aus dem Leben gegriffen bzw, ich hab mich grad in der Wohnung umgeschaut.
Und glaub mir eins - mit dieser meiner Lebenseinstellung lebe ich so billig wie sonst kein Mensch in meinem Umfeld. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte mal Geld in größerem Stil ausgeben mußte, weil was größeres nach kurzer Zeit Kernschrott war. Mal dies und das reparieren oder reparieren lassen ja, aber das macht ja auch irgendwie Spaß. Aber das heutzutage übliche wegwerfen und neukaufen überlasse ich den Dummköpfen dieser Welt, die es nicht besser verdienen.
Die sollen gerne dafür arbeiten und jammern, daß nie Geld übrig ist (ich habe da aufgrund meiner Tätigkeit in der Bank viele Einblicke.........).
Allerdings bin ich damit halt auch kein Freund von den Verkäufern in den main-stream-Häusern......
Das ging jetzt etwas ins ot, aber zurck zum Thema:
Auch wenn ich mir evtl. widerspreche, aber Audi und auch VW haben sich in der 40-jährigen Vergangenheit häufig nicht mit Ruhm bekleckert, was die Haltbarkeit anbelangt.
Außer C3, C4, 2er Golf 4er Golf und den letzten 80er Audis bzw. deren Passatbrüder war es mit Dauerhaltbarkeit ja nicht soooo weit her.
Andererseits: Mit etwas Pflege traue ich z.B. einem C6 oder C7 locker eine Haltbarkeit von 15 Jahren zu, wenn nicht die Elektronik einen Strich durch die Rechnung macht.
Und auch alle anderen Marken? Von den 50ern bis in die späten 70er ist praktisch alles nach 5 bis 7 Jahren durchgerostet, verschlissen, kaputt usw. gewesen, auch "Premium-Marken" wie Mercedes. Ein Strichachter mußte nach 6 bis 8 Jahren umfangreich geschweißt werden. Da blieb auch nur erhalten, was - warum auch immer - nicht oder fast nicht benutzt wurde.
Und die heute übriggebliebenen Youngtimer C3 und C4 sind i,d,R. auch keine Vertreterwagen mit 50.000 km p.a. oder mehr, die sind längst kaputt und verschlissen, trotz der sprichwörtlichen Qualität.
Die wir heute noch haben, sind halt wenig gefahren worden, gut und trocken gelagert, gepflegt und erhalten.
mfg
josefini1