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Fahrverbot für Youngtimer

Allgemeines aus den Bereichen: Auto, Verkehr, Recht, Szene usw... was nicht direkt mit Audi zu tun hat.

Fahrverbot für Youngtimer

Beitragvon Jan867 » Mo 14. Jan 2019, 18:54

Hallo,

Fahrverbote drohen für Youngtimer genauso wie für Diesel der Klassen < EURO 6. Wieso? Nach einigen oberflächlichen Recherchen könnte man zum dem Thema Fahrverbote in Essen Folgendes berichten (bei Irrtümern bitte um Zurückmeldung):
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Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen hat die Stadt Essen dazu verurteilt, in ihrem Luftreinhalteplan LRP ein Fahrverbot für Dieselklassen <EURO 6 und Benzinerklassen <EURO 3 in bestimmten Stadtgebieten vorzusehen. An diesen Stellen wird die Luftverschmutzung gemessen. Man könnte denken, daß das ganze Ausmaß erst durch weitere Meßstellen erkannt wird. Außerdem sind weitere Straßensperrungen in Aussicht gestellt, wenn die gewünschte Luftreinhaltung nicht erreicht wird.

Das Verwaltungsgericht hat der Klage der DUH stattgegeben, weil mit diesem Urteil Minderheiten geschützt werden könnten, wenn sich die Gesundheitsfachleute nicht irren sollten.

In seinem Urteil hat das Gericht den Erkenntnissen und Forderungen der DUH scheinbar ziemlich umfassend entsprochen.

Die DUH hat in ihrer Klage vermutlich nicht berücksichtigt, daß die Immissionen der PKW nur die Spitze des Eisberges sind. Möchte man entsprechende Minderheiten schützen, sollte man alle NOX/NO² emittierende Subjekte berücksichtigen, sonst kann man den Minderheiten vermutlich nicht helfen.

Da ist die Schiffahrt auf dem Rhein-Herne-Kanal und der Ruhr, von denen Essen sozusagen eingekreist ist. Eventuell reicht auch vom Rhein noch etwas herüber. Hausbrand, LKW, Bahn, Fluggeräte und Industrie sind hier vermutlich als noch größere Verursacher zu nennen, weil sie Luftschadstoffe großvolumig ausstoßen und in nicht unbeachtlichen Fällen über keine Filteranlagen verfügen.

Das Ergebnis ist also ein Aussperren von PKW´s, die vermutlich kaum etwas an der Luftverunreinigung ändern können:
NWZ hat geschrieben:Auch ohne Autos dicke Luft an Oldenburger Messstation

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So viel zu Theorie und Praxis, aber wie glaubwürdig sind Statistiken, die von Subjekten erstellt werden, die ergebnisorientiert forschen?

Wieviel Schadstoffe stößt ein PKW überhaupt aus/darf ausstoßen? Hierzu ein nettes Infoblatt, eigentlich ganz gut erklärt:
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abgase.png

Laut Vorgabe des Umweltbundesamtes darf ein EURO 2-PKW mehr Schadstoffe ausstoßen, als neuere Fahrzeuge. Aber ob er das tut, und mit welcher Masse, da findet man so einige Statistiken, teilweise sehr unterschiedlich gestaltet. Diese hier entstammt direkt dem Urteil vom Verwaltungsgericht Gelsenkirchen:
8_K_5068_15_Urteil_20181115_6.png



Dort ist zu sehen, daß EURO 2-Benziner tatsächlich etwas mehr NOX ausstoßen sollen, als EURO 6-Diesel. Im Vergleich zu den EURO 3-6 Benzinern ist das des Diesels aber immer noch um ein Mehrfaches zu viel, so daß man nicht umhinkommen würde, Diesel generell vom Verkehr auszuschließen. Inkl. aller LKW.
Und Kerosin-Fluggeräte.
Und Schiffsdiesel.
Und Diesellokomotiven.
Und Busse.

Oder die Verringerung von NO²:
abgasNO2.png


Wer weiter forscht, findet noch mehr.

Z. B. den Partikelausstoß bei allen Benzin-Direkteinspritzern unterhalb der Sauberklasse 6 :o . Das man nur mit einem kompletten Verbot Lungenkranke schützt dürfte einem Verwaltungsgericht dann aber wohl doch zu weit gehen… Und solange es noch geht, wird dann eben das Klientel entsprechend berücksichtigt.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Grüße
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Re: Fahrverbot für Youngtimer

Beitragvon ACQ92 » Do 17. Jan 2019, 14:36

Hallo

Die zweite Tabelle (NOx): Was zur Hölle sind SNF? Also die mit den laaaaaangen blauen Balken? :?:


Ansonsten seh ich das ganze Thema nur unter dem Aspekt der Klientelpolitik. Denn WÜRDE es den diversen Vereinen und Institutionen WIRKLICH um irgendwelche Schadstoffe und um die Umwelt/Gesundheit gehen, würde das Thema ganz anders aufgerollt werden. Nämlich so wie in den 80er Jahren bei der Kat-Einführung: Mittels Nachrüstungen und Förderungen derselben. Und alle Hersteller, die betrogen (!!) haben, würden dazu verdonnert werden, die entsprechenden Autos auf eigene Kosten in den Zustand zu versetzen, den sie laut Papier eigentlich haben müssten, Ende!


Gruß Torsten
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Re: Fahrverbot für Youngtimer

Beitragvon Jan867 » Do 17. Jan 2019, 18:21

Was zur Hölle sind SNF?

vermutlich Straßennutzfahrzeuge.


In der NO²-Tabelle hat sich der Ausstoß von NO² scheinbar durch Einführung des Dieselkat weiter verschlechtert. Vielleicht sind Schiffsdiesel doch nicht so gefährlich, weil sie über keinen Kat verfügen :lol: .
Hausarzt hat geschrieben:So hat das Umweltbundesamt (UBA) mitgeteilt, dass 2014 in Deutschland 6.000 Menschen vorzeitig an Herz-Kreislauf-Erkrankungen starben, die von Stickstoffdioxid ausgelöst werden.

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Technischer Fortschritt ist gefährlich...
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Re: Fahrverbot für Youngtimer

Beitragvon Cemi » Di 22. Jan 2019, 10:51

Es ist halt eine einzige Farce, was unsere sogenannten "Volksvertreter" in Sachen Klimaschutz und Verkehrspolitik vom Stapel lassen. Eine einzige, durch und durch verlogene Show. Dieser Artikel auf den Nachdenkseiten bringt es m.M.n. am Beispiel der aktuellen Tempolimitdebatte astrein auf den Punkt:

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Re: Fahrverbot für Youngtimer

Beitragvon ACQ92 » Di 22. Jan 2019, 11:39

Wie jetzt? "In Sachen Klimaschutz und Verkehrspolitik"...? :mrgreen:
Zur Zeit versagen die Damen und Herren in JEDER Sache, weil nur noch Ideologie-Politik gemacht wird, angestachelt von den Medien und vorrangetrieben von dubiosen Vereinen wie eben der DUH z.B.... Eine GANZ unheilige Allianz das ist, wir das werden noch bitterlich bereuen, mein junger Padawan.


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Re: Fahrverbot für Youngtimer

Beitragvon Jan867 » Di 22. Jan 2019, 13:34

Echt top der Kommentar :thumb: .

Ein Verzicht auf Erdbeeren im Winter würde wahrscheinlich – global betrachtet – mehr CO2 einsparen als ein Tempolimit auf der Autobahn.

Wir müssen also ganz gezielt unsere Lebensweise ändern, wenn wir das Klima retten wollen ;) . Das wird nicht umsetzbar sein, so werden also Fahrverbote und andere Limitierungen nur dazu benutzt, um den Anschein zu erwecken, daß man ja etwas tut, auch wenn es keine Wirkung hat.

In Wirklichkeit geht es nur darum, weitere Produkte in einem ausgezerrten Markt zu positionieren. Das ist wirklich Politik: neue Nachfrage schaffen, indem man dem Bürger etwas wegnimmt, wozu es früher eines Krieges bedurft hätte.
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Jan
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Re: Fahrverbot für Youngtimer

Beitragvon josefini1 » Di 22. Jan 2019, 17:31

Jan867 hat geschrieben:Echt top der Kommentar :thumb: .

Ein Verzicht auf Erdbeeren im Winter würde wahrscheinlich – global betrachtet – mehr CO2 einsparen als ein Tempolimit auf der Autobahn.

Wir müssen also ganz gezielt unsere Lebensweise ändern, wenn wir das Klima retten wollen ;) . Das wird nicht umsetzbar sein, so werden also Fahrverbote und andere Limitierungen nur dazu benutzt, um den Anschein zu erwecken, daß man ja etwas tut, auch wenn es keine Wirkung hat.

In Wirklichkeit geht es nur darum, weitere Produkte in einem ausgezerrten Markt zu positionieren. Das ist wirklich Politik: neue Nachfrage schaffen, indem man dem Bürger etwas wegnimmt, wozu es früher eines Krieges bedurft hätte.


Hallo zusammen,

also ich esse im Winter weder Erdbeeren noch Spargel, sondern eingemachtes Kraut, Kartoffeln, Wintersalat und/oder eingelagerte Äpfel. Auf die berühmten Erdbeeren freue ich mich, wenn ich sie um die Ecke pflücken kann oder ein paar im Garten wachsen, und dann ist es wieder gut.
Ich esse auch keine Steaks aus Argentinien, sondern solche vom Lamm in der Nachbarschaft oder auch von der glücklichen Kuh um die Ecke.

Der Wein kommt jedenfalls aus D, gut, auch aus Frankreich oder Italien, aber nur, wenn wir sowieso dort sind oder der Nachbar beruflich bei Vicenza zu tun hat. Und das Bier kommt aus der städtischen kleinen Brauerei.

Deshalb verstehe ich nicht, was so schlimm dran sein soll, seine Lebensweise zu ändern.

Ich bin aber weder Quotenveganer noch ausgezehrter Weltverbesserer noch Umweltmissionar, sondern m.M.n. ein relativ normaler Durchschnittsmensch.

Dein letzter Satz bringt es in der Tat auf den Punkt, leider. Ergo: Das ganze System ist krank, Maßhalten wäre das Maß der Dinge, wie schon der gute Erhardt sinngemäß sagte.

mfg
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Re: Fahrverbot für Youngtimer

Beitragvon Jan867 » Di 22. Jan 2019, 18:32

Deshalb verstehe ich nicht, was so schlimm dran sein soll, seine Lebensweise zu ändern.

das bißchen reicht nicht. Was ist mit den Leuten, die in Urlaub fliegen? Ein vollbesetztes Flugzeug auf dem Weg von HH nach München stößt viel mehr Schadstoffe/Person, als ein alleinfahrendes Auto auf der gleichen Strecke aus. Das Leben aller, unsere Kultur einfach alles müßte verändert werden.

Steinzeit.

Seit Jahren hat man geahnt was kommt, und jetzt wo es zu spät ist, tut man so, als wolle man alles ändern.
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Re: Fahrverbot für Youngtimer

Beitragvon snolting » Di 22. Jan 2019, 20:46

Jeder von uns Planeten Bewohner kann für die Nachfolgenden Generationen was tun, denke ich.

Es geht doch Morgens beim Frühstück auf der Arbeit schon los...

Es soll Leute geben, die Ihre Brote in Folie einwickeln und tun sie dann in eine Tüte ums sie mit zur Arbeit zu nehmen....5 Tage die Woche 45 Wochen im Jahr. Muss sowas sein?

Ich für meinen Teil habe seit Jahren eine Edelstahl Butterdose und nehmen die 2048 dann wohl mit in die Rente, wenn ich vorher nicht an Stickoxiden zugrunde gegangen bin ;-)
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Re: Fahrverbot für Youngtimer

Beitragvon josefini1 » Mi 23. Jan 2019, 11:38

Jan867 hat geschrieben:
Deshalb verstehe ich nicht, was so schlimm dran sein soll, seine Lebensweise zu ändern.

das bißchen reicht nicht. Was ist mit den Leuten, die in Urlaub fliegen? Ein vollbesetztes Flugzeug auf dem Weg von HH nach München stößt viel mehr Schadstoffe/Person, als ein alleinfahrendes Auto auf der gleichen Strecke aus. Das Leben aller, unsere Kultur einfach alles müßte verändert werden.

Steinzeit.

Seit Jahren hat man geahnt was kommt, und jetzt wo es zu spät ist, tut man so, als wolle man alles ändern.



Hi, Du mußt aber dann 180 Autos mit einem vollbesetzten Flieger vergleichen. Keine Ahnung, wie dann die Bilanz aussieht.

BTW: Niemand zwingt einen, sich 3x jährlich in den Billigflieger zu setzen. Das kann jeder für sich selbst entscheiden, wie wichtig ihm dies ist. Aus meiner Sicht kann man sehr wohl darauf verzichten, besser noch als aufs Essen.

Apropos: Welche Grünenpolitikerin war das kürzlich, die sich mit Selfies im Netz aus dem USA-Urlaub brüstete? Die ist sicherlich nicht mit dem Ruderboot über den Atlantik gefahren. Und der Resch läßt (oder ließ?) sich m.W. auch mit dem A8 chauffieren, oder?

Solange unsere Volksvertreter Wein trinken und Wasser predigen, wird sich an unserer Kultur nicht viel ändern.
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