Moinsen!
Das wird jetzt natürlich alles immer mehr zu "Glaskugel-Raten".
Also: Wenn die Drosselklappe (mechanische Leerlaufregelung) einwandfrei und sauber ist, keine Fehler im Speicher stehen und Falschluft definitiv ausgeschlossen ist, ... tja, dann KANN es durchaus sein, dass der Motor in Anbetracht des hohen Ölverbrauchs tatsächlich ein mechanisches Problem hat.
Ist mal die Kompression gemessen worden? Wieviel hat der Motor gelaufen? Auch wenn der eine oder andere jetzt die Augen rollt (
): Was für Öl wurde verwendet? Ist der Motor eventuell mal mit zu niedrigem Ölstand gefahren worden?
Die Frage ist halt, wie viel Blow-By durch das Kurbelgehäuse zurück in den Ansaugtrakt gedrückt wird. Wenn es aufgrund von extremem Verschleiß an Laufbahnen und Kolbenringen (oder gar Kolbenringbruch/brüchen) zu starkem Blow-By kommt, muss die Elektronik dies bei der Leerlaufregelung ausregeln. Dieser Regelkreis aus Elektronik und Mechanik hat aber eine gewisse Trägheit (für Elektroniker: Absolut analog zu einem Bode-Plot!), wobei die Größe des Störsignals (also der Blow-By-Luftmenge) wiederum selbst von Drehzahl und Füllgrad abhängig ist.
Das KANN im Extremfall zu deutlichen Leerlaufschwankungen führen.
Was man mal machen könnte, um den Blow-By als Fehlerquelle auszuschließen (oder eben auch nicht): Mal die KGE motorseitig ins Freie blasen lassen und die andere Seite (am Ansaugtrakt) natürlich verschließen. Schwankt die Drehzahl dann immer noch wie vorher, dann ist der Blow-By als Störgröße auszuschließen. Schwankt die Drehzahl dann NICHT mehr, würde ich mal in diese Richtung (Kolbenringe,...) tippen.
Aber bitte nicht mit offener KGE herumfahren, das Ganze nur für 'nen kurzen 20-Sekunden-Test machen! Nicht dass Du Dir noch 'ne Kohlenmonoxidvergiftung holst. Vom Umweltaspekt mal ganz abgesehen...
Gruß
Christian