Im September war ja der A4 wegen diverser Reparaturen immer mal einige Tage außer Gefecht. Meine Frau durfte mich dann mit dem A8 ins Büro bringen und dann weiter zu ihrer Arbeitsstelle fahren. Beim Abholen abends fiel mir dann irgendwann mal auf "Der pustet aber wie nach 100km Autobahnhatz!". Die volle Lüfterpracht dröhnte lautstark - nach grad mal 15 km Landstraße! Wer es kennt, weiß: das klingt beim D2 wie eine Concorde kurz vorm Überschalleintritt. Als ich dann wieder regelmäßig selbst fuhr, fiel mir auch die hohe Kühlflüssigkeit-Temperatur auf - im Normalbetrieb wird da selten mehr als 90-95 Grad angezeigt, nun reichten weniger als 15 km, um die Nadel auf 110 - später sogar bis 120 Grad klettern zu lassen. Die Probe in der Garage ergab: Der untere Kühlerschlauch war trotz Thermostatstatus "offen" kalt - demnach machte der wohl nicht mehr auf. Super - aber da der Zahnriemenwechsel eh überfällig war, bot es sich an, dies in Angriff zu nehmen.
Alle Teile waren innerhalb weniger Tage da, auch das ein oder andere Werkzeug kam neu in die Kollektion:
- Nockenwellenlehre - ich hatte bislang nur die fĂĽr die 12V Sechszylinder
- StirnlochschlĂĽssel fĂĽr den ViscolĂĽfter (das ist besagter Krawallbruder)
- 32er RinggabelschlĂĽssel, auch fĂĽr den LĂĽfter
- kleiner DrehmomentschlĂĽssel fĂĽr 5-25Nm, rundet meine AusrĂĽstung nach unten ab
Bei der Gelegenheit tauschte ich auch gleich die Servopumpe gegen ein runderneuertes Exemplar aus, die war ohrenscheinlich undicht: War es draußen feucht und kalt, heulte und surrte die Pumpe vor sich hin. Fröhlich gingen Sören und ich ans Werk. Vorteil beim A8: da ist vorne tatsächlich ausreichend Platz zum Arbeiten!
Der Ausbau von Keilrippenriemen und was so dazu gehört gestaltete sich angenehm problemlos. Selbst die Riemenscheibe machte keine Mucken - da hatten wir am B4 ein anderes Kaliber kennen gelernt. Offensichtlich hatte der letzte Mechaniker, der hier bei gegangen war, sich an die Anzugsmomente der Schrauben gehalten - die Werkstatt beim B4 damals nicht...
Den Zahnriemen hatten wir auch schnell runter. Die Wasserpumpe zeigte sich in gutem Zustand und das Thermostat war zumindest mechanisch unauffällig. Wenn ich mal viiiiel Langeweile habe, mache ich mal den Kochplattentest.
Ăśbrigens: FĂĽr den Kurbelwellenzapfen habe ich eine alte 24er Halbzoll-Nuss, die aussieht wie ein Vielzahn - die passt da perfekt! - Schon ging es an den Zusammenbau mit den Neuteilen.
Servolenkung und Kühlkreislauf entlüften hat dann auch noch eine Weile gedauert. Wir haben bei gemütlichem Tempo und gewissenhafter Befolgung der Werkstattvorgaben so um 5 Stunden netto (ohne Pausen, Essen) benötigt, da waren wir voll zufrieden.